Bregenz - Vier an FSME erkrankte Vorarlberger haben sich tatsächlich über infizierten Ziegenkäse angesteckt. Das haben eingehende Untersuchungen ergeben. "Laut ersten Ergebnissen besteht der hochgradige Verdacht, dass die Ziege, die die Milch für den Käse gab, FSME-infiziert war", teilte Vorarlberg Gesundheits-Landesrat Markus Wallner (ÖVP) am Freitagnachmittag mit. Nun sollen Folgeuntersuchungen am Schaf- und Ziegenbestand in jener Region durchgeführt werden, in der bisher FSME-Fälle beim Menschen bekanntgeworden sind.

Endgültige Ergebnisse am Montag

Die endgültigen Untersuchungsergebnisse liegen laut Wallner am Montag vor, alle Indizien würden aber auf das Vorliegen einer Infektion der Ziege hindeuten. Nach derzeitigem Kenntnisstand sei nicht anzunehmen, dass sich weitere Personen angesteckt haben. Gemäß der Landes-Sanitätsabteilung würden keine weiteren Erkrankungsmeldungen vorliegen, so Wallner.

Bei den Betroffenen handelt es sich um einen Alphirten, dessen Schwiegereltern sowie einen Bekannten der Familie. Zwei der erkrankten Personen hatten das Spital am Donnerstag bereits wieder verlassen.

"Keine Gefahr für Konsumenten"

Wallner betonte außerdem, dass für die Konsumenten kein Grund zur Sorge bestehe. "Vom infizierten Ziegenkäse ist nichts in die Vermarktung gelangt", bekräftigte er. Der vorliegende Fall sei in Österreich einzigartig und stoße auf großes wissenschaftliches Interesse.

Vorarlbergs Agrar-Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) kündigte an, "zur Abklärung der Situation bei Schafen und Ziegen, die zur Milchproduktion gehalten werden, in den nächsten Tagen eine Untersuchung von rund 80 Tieren durchzuführen". Man werde diese Untersuchungen in jener Region Vorarlbergs vornehmen, in der bisher FSME-Fälle beim Menschen bekanntgeworden sind. (APA)