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Mit der Jüngeren Dryas holte die Eiszeit noch einmal zu einem Kälteschlag aus.

Foto: Archiv

Potsdam - Die Eiszeit schien in Westeuropa schon überstanden, doch dann kehrte sie vor etwa 12.700 Jahren noch einmal mit Vehemenz für ein gutes Jahrtausend zurück - und das mit bemerkenswerter Geschwindigkeit. Forscher haben nach eigenen Angaben nachgewiesen, dass der Klimawandel zum Beginn der "Jüngeren Dryas" extrem schnell ablief: Innerhalb von nur ein bis drei Jahren seien die Temperaturen um drei bis fünf Grad gesunken, wie ein Sprecher des Helmholtz-Zentrums Potsdam - Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ) am Freitag sagte.

Der Nachweis der raschen Abkühlung sei in jahreszeitlich geschichteten Ablagerungen des Vulkansees Meerfelder Maar in der Eifel gelungen, hieß es in einer Mitteilung des GFZ. Demnach waren es vor allem Änderungen von Windstärke und -richtungen, die das Klima nach einer kurzen instabilen Phase von wenigen Jahrzehnten innerhalb eines Jahres kippen ließen. Eine wichtige Rolle habe dabei auch die Ausbreitung von Meereis gespielt. Die Erkenntnisse des internationalen Teams um Wissenschafter des GFZ werden im Journal "Nature Geoscience" veröffentlicht.

Die neuen Ergebnisse zeigten, "dass das Klimasystem noch lange nicht verstanden ist und dass besonders die Mechanismen kurzfristiger Umschwünge und der Zeitpunkt ihres Eintretens immer noch Rätsel aufweisen", hieß es. Feingeschichtete Seeablagerungen seien besonders geeignet, der Sprunghaftigkeit des Klimas auf die Spur zu kommen. Weltweit seien Forscher "auf der Suche nach solchen Archiven, um in Zukunft auch flächendeckende Informationen über die Klimadynamik und mögliche regionale Variationen zu erhalten". (APA/dpa/red)