Frankfurt/Main - Auch nach dem Ende des Streiks bei der Lufthansa müssen sich die Passagiere noch auf erhebliche Beeinträchtigungen im Flugverkehr einstellen. Am Samstag und Sonntag fallen jeweils 130 Flüge aus, wie Unternehmenssprecher Michael Lamberty am Samstag sagte. 30 davon seien Langstreckenflüge. Ab Dienstag werden es demnach voraussichtlich noch 40 Flüge täglich sein, darunter fünf bis sechs Langstreckenflüge.

Weitere Streikaktionen drohen

Grund sei, dass wegen des Streiks bei den Technikern zahlreiche Flugzeuge nicht gewartet oder repariert wurden und nun erst nach und nach wieder "eingespult" werden könnten. Die Lufthansa arbeite unter Hochdruck an der raschen Normalisierung des Flugverkehrs. Fluggäste können sich unter lufthansa.com und 0800-8506070 informieren.

Laut einem "Spiegel"-Bericht drohen der größten deutschen Airline allerdings weitere Streikaktionen, diesmal erneut von den Piloten der Unternehmenstöchter Cityline und Eurowings, die im laufenden Tarifstreit um mehr Geld bereits mehrmals ihre Arbeit niederlegten. Dem Bericht zufolge ist ein dreistündiger Warnstreik geplant, an dem sich nun auch direkt beim Konzern beschäftige Piloten beteiligen wollten. Dabei soll es sich um "deutlich massivere Streiks" handeln als die am Samstag beendeten des Bodenpersonals.

Neues Angebot an Piloten

Die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) war für eine Stellungnahme am Samstag zunächst nicht erreichbar, der Lufthansa-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Personalvorstand Stefan Lauer hatte am Freitag von einem neuen Angebot an die Piloten berichtet. Die VC wollte dies am Freitag nicht kommentieren, berichtete aber von im Hintergrund laufenden Gesprächen. Zuletzt hatten die rund 1.100 Piloten bei Eurowings und Cityline 36 Stunden lang gestreikt, fast 1.000 Flüge mussten gestrichen werden.

Die Lufthansa und die Gewerkschaft ver.di hatten sich am Freitag auf einen Tarifabschluss geeinigt, nach dem die Bezüge der rund 34.000 Beschäftigten des Bodenpersonals in zwei Stufen um 7,4 Prozent steigen. Einen gleichlautenden Abschluss gibt es für die 14.000 Kabinenbeschäftigten, der allerdings unter dem Vorbehalt steht, dass die ver.di-Konkurrenzgewerkschaft UFO zustimmt. (APA/AP)