Johannesburg/Harare - Das Polizeihauptquartier in der simbabwesischen Hauptstadt Harare ist am späten Samstagabend von einer Explosion erschüttert worden. Diese ereignete sich nur wenige Stunden vor der geplanten Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Regierungs- und Oppositionsvertretern über eine Machtteilung, wie der südafrikanische Rundfunk am Sonntagmorgen berichtete. Verletzt wurde bei der Explosion nach ersten Informationen niemand. Unklar war, ob es sich um einen Anschlag oder einen Unfall handelt.
Regierung und Opposition an einem Tisch
Vertreter von Oppositionsführer Morgan Tsvangirai und Präsident Robert Mugabe sollen am Sonntag in Südafrika wieder zu Verhandlungen unter der Schirmherrschaft der Afrikanischen Union (AU) zusammenkommen. Der 84-jährige Mugabe hatte sich Ende Juni in einer umstrittenen Stichwahl ohne Gegenkandidaten für eine weitere Amtszeit bestätigen lassen. Die erste Runde der Präsidentenwahl im März hatte Tsvangirai zwar gewonnen, nach amtlichen Ergebnissen aber die notwendige absolute Mehrheit verfehlt. Wegen massiver Gewalt gegen seine Anhänger zog der Oppositionschef kurz vor der Stichwahl seine Kandidatur zurück.
Die Verhandlungen waren vergangenen Montag zwecks Beratungen der jeweiligen Parteivorstände der Regierungspartei "Afrikanische Nationalunion von Simbabwe/Patriotische Front" (ZANU-PF) und der oppositionellen "Bewegung für Demokratischen Wandel" (MDC) unterbrochen worden. Grund für die Unterbrechung waren nach Medienangaben Differenzen über die Ämterverteilung in der künftigen Regierung. (APA/dpa)