Bild nicht mehr verfügbar.

Die Entscheidung über Top Level Domains ist und bleibt in US-Hand.

Foto: EPA

Die USA lassen sich im Internet nicht das Ruder aus der Hand nehmen, das hat die Aufsichtsbehörde NTIA nun einmal mehr klar demonstriert. Die Verwaltung der Root Zone des Domain Name Systems (DNS) soll weiterhin unter Kontrolle des US-Handelsministeriums bleiben, wie die NTIA dem ICANN-Management in einem Brief mitgeteilt hat.

Weder an ICANN noch an andere Organisation

Die Non-Profit-Organisation ICANN hatte Mitte Juni vorgeschlagen, die Verwaltung auf sich übertragen zu lassen. Damit wäre die Kontrolle zwar letztendlich weiterhin in US-Hand geblieben, denn ICANN ist dem Handelsministerium unterstellt. Die NTIA hatte in dem Schreiben jedoch auch deutlich gemacht, die Verwaltung ebenso niemandem anderen überlassen zu wollen.

USA dürfen entscheiden

Die Entscheidung, welche Top Level Domains neu entstehen, bleibt daher weiterhin in letzter Instanz der US-Regierung vorbehalten. Gegner kritisieren, dass die USA gewisse Domains nur sehr zögerlich oder gar nicht freischalten.

Kein neuer Kurs

Im Grunde ist in dem Schreiben jedoch kein neuer Kurs zu erkennen, denn dass die USA die Kontrolle über das Internet behalten will, hatte sie schon zu früheren Zeitpunkten klargemacht. Die Debatte, die Internet-Verwaltung zu privatisieren und zu internationalisieren ist nicht neu, die US-Regierung hatte derartige Pläne bislang jedoch immer boykottiert. (red)