Klagenfurt/Wolfsberg - Helle Aufregung im Kärntner Lavanttal: Auf der Koralpe wird seit heuer eine Lizenzgebühr zum Schwammerlsuchen kassiert. Die Saisonkarte kostet 45 Euro, 25 Euro zahlt man für eine Zehn-Tages-Lizenz, zwei Kilogramm pro Tag dürfen gesammelt werden. Die einheimische Bevölkerung ist empört. "Als Nächstes werden wir wohl eine Luftgebühr entrichten müssen", so ein Bürger aus St. Andrä.

"Überflutung des Waldes"

Konkret haben sich fünf Waldbesitzer zusammengeschlossen, welche die Schwammerlsucher zur Kasse bitten. Sprecher der Gruppe ist Dominik Habsburg-Lothringen von der Forstverwaltung Schütte. "Wir sehen einfach das Problem, dass die einheimische Bevölkerung, aber auch manche Ausländer, sich überhaupt nicht an diese gesetzlichen Regelungen halten. Es kommt zu einer Überflutung des Waldes", machte Habsburg am Sonntag gegenüber dem ORF-Kärnten geltend.

Seitens der Naturschutzabteilung des Landes sieht man hingegen in der derzeitigen Pilzverordnung - zwei Kilo pro Tag und Person sind erlaubt - einen ausreichenden Schutz. Wenn jemand der Meinung sei, dafür etwas zu verlangen, sei das möglich. "Das entspricht dem Eigentumsrecht", so Harald Tschabuschnig von der Landesabteilung.

Lizenz-Kontrolle

Derzeit überprüfen Bergwacht und Exekutive ohnehin schon die Einhaltung der Pilzverordnung, die Lizenzen im Lavanttal werden von Mitarbeitern der Forstgüter kontrolliert. Für Diskussionen wegen dieser ungewöhnliche Maßnahme ist jedenfalls gesorgt. "Das ist ja Raubrittertum", so eine Mitarbeiterin am LKH Wolfsberg. (APA)