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Der Templerorden wurde zum Mittelpunkt zahlreicher Legenden, die sich teils bis heute hielten - bestanden hat er kaum zwei Jahrhunderte.

Foto: REUTERS/Alessandro Bianchi

Madrid - Selbsternannte Nachfahren der Templer in Spanien haben von Papst Benedikt XVI. eine Rehabilitierung des vor 700 Jahren aufgelösten Ordens verlangt. Dies geht aus einem Klagegesuch hervor, das die sogenannte Vereinigung des Souveränen Ordens des Tempels Christi vor einem Madrider Gericht vorlegte.

Wie die Organisation am Sonntag mitteilte, richtet sich die Klage gegen Benedikt als Nachfolger von Papst Clemens V., der Anfang des 14. Jahrhunderts auf Druck Frankreichs die Auflösung des einflussreichen Templerordens verfügt hatte. Außerdem solle anerkannt werden, dass bei der Auflösung des Ordens Güter im Wert von heute 100 Milliarden Euro beschlagnahmt worden seien. Auf eine Erstattung der Gelder wolle man verzichten, betonte die Vereinigung. "Wir wollen die römisch-katholische Kirche nicht in den Ruin treiben."

Der Templerorden war ein geistlicher Ritterorden und zwischen 1118 und 1121 ursprünglich zum Schutz der Jerusalem-Pilger gegründet worden, wurde aber bald zum integralen Bestandteil der christlichen Armeen im "Heiligen Land". Er wurde zum Besitzer von über ganz Europa verstreuten Ländereien und erlangte vor allem in Frankreich große Reichtümer, fiel aber aufgrund der sich ändernden politischen Strukturen in Europa allmählich in Ungnade. König Philipp IV. von Frankreich attackierte die Templer mit einem ganzen Bündel an Vorwürfen von Häresie bis Homosexualität, ließ Massenverhaftungen durchführen und setzte beim Papst 1312 schließlich die Auflösung des Ordens durch. (APA/dpa/red)