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Tim Clark: "Wenn Fluglinien nicht in der Lage sind aus ihrem Markt, sei es Italien oder Europa, ein Geschäft zu machen, gibt es keine andere Möglichkeit als diese zu schließen."

Foto: Reuters/Chip East

STANDARD: Trifft der weltweite Rückgang in der Luftfahrt auch Emirates?

Clark: Natürlich. Wir sehen ihn in den verschiedensten Märkten. Die Frage ist, wie lange das andauert. Daher haben wir unser Kosteneinsparungsprogramm für dieses Jahr von 200 Mio. US-Dollar auf 500 Mio. erhöht. Auch der Ölpreis macht uns zu schaffen. Pro Woche zahlen wir derzeit 30 Mio. Dollar mehr für Treibstoff als geplant. Aber wir haben Sars, zwei Golfkriege und anderes überstanden, und wir werden auch das durchstehen.

STANDARD: Fluglinien sind in der Krise. Auch die AUA soll verkauft werden.

Clark: Wir wurden aus Österreich deswegen kontaktiert.

STANDARD:Sie haben kein Interesse an der AUA?

Clark: Wir kaufen keine Airlines, auch wenn wir ständig gefragt werden. Noch dazu wenn sie saniert gehören, was uns zwei Jahre beschäftigen würde. Diese Zeit benötigen wir selber, um zu expandieren. Es gibt eine Regel: Man kauft keine Gesellschaft, die sich nicht aus eigener Kraft verbessert hat. Wir wachsen organisch.

STANDARD:Was soll mit Airlines wie der Alitalia geschehen?

Clark: Ganz ehrlich? Ich würde sie zusperren, dann neu aufbauen, neu strukturieren. Wenn Fluglinien nicht in der Lage sind aus ihrem Markt, sei es Italien oder Europa, ein Geschäft zu machen, gibt es keine andere Möglichkeit als diese zu schließen. So ein Markt müsste funktionieren, aber er tut es nicht.

STANDARD:Sie planen, Wien täglich mit einem 354-sitzigen Flugzeug anzufliegen. Wie wichtig ist Österreich?

Clark: Wien ist eine jener Städte, die wir zweimal täglich bedienen wollen. Das Problem ist, dass wir zu wenige Flugzeuge haben. Unser Marktanteil in Österreich (rund fünf Prozent, Anm.) ist durch die Reduzierung der Langstreckenflüge der AUA gestiegen. (Kurt Hofmann, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.8.2008)