Für Dezember 2010 ist die Eröffnung des "Medical Wellness Resort" in St. Martin bei Lofer geplant. (Computersimulation: Theba)

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Wien/Salzburg - "Das ist die größte touristische Investition in der Region." Ernst Demel, Geschäftsführer der Theba Saalachtal GmbH, die sich die Errichtung einer Therme in St. Martin bei Lofer auf ihre Fahnen geschrieben hat und damit den Tourismus im Salzburger Pinzgau anzukurbeln versucht, hat alles in der Tasche - außer Geld. "Wir suchen einen Investor und haben uns einen Zeithorizont bis Spätherbst gegeben" , sagte Demel, der früher auch Bürgermeister von St. Martin war, dem STANDARD.

Ausschreibung im Frühjahr

Konkret geht es um 35 Mio. Euro, die ein privater Geldgeber in die Hand nehmen müsste. Diesem würde eine Rendite im zweistelligen Prozentbereich winken. Der Rest auf die kalkulierten Gesamtkosten von 53 Mio. Euro könnte durch Eigenmittel und Förderungen von Bund und Land Salzburg aufgebracht werden. Demel sprach von knapp zwei Dutzend Interessenten, die in der engeren Auswahl stünden.

Läuft alles nach Plan, soll die Ausschreibung für die Therme im kommenden Frühjahr erfolgen, die Eröffnung ist für Dezember 2010 geplant. Alle notwendigen Genehmigungen habe man bereits in der Hand, sagte Demel.

Alte Pläne

Die Pläne für ein Thermalbad sind fast zehn Jahre alt. Nach einer erfolgreichen Bohrung 2001 hatte sich ursprünglich auch der Kärntner Bauunternehmer und Thermenbetreiber Robert Rogner dafür interessiert. Das Projekt scheiterte nicht zuletzt an der Finanzierung.

Daraufhin wurde das Projekt redimensioniert und neu ausgerichtet: Statt einer "klassischen" Therme forcierte die von sieben Saalachtal-Gemeinden getragene Theba fortan die Idee eines "Medical Wellness Resorts" mit Gesundheitsbehandlungen und angeschlossenem Vier-Sterne-Plus-Hotel. Die Betreiber beider Einrichtungen stehen fest: für die Therme die Schweizer Mehmann Gruppe, für das Hotel die Hamburger RIMC International Hotel Resort Management and Consulting GmbH. Die Vertragsunterzeichnung soll am 12. August erfolgen.

Gerechnet wird mit 160.000 bis 220.000 Besuchern pro Jahr, der Eintritt soll 27 Euro kosten. Das aus einer Tiefe von 2200 Metern stammende "Heilwasser" hat eine Temperatur von 37 Grad und sei so ergiebig, dass drei Thermen betrieben werden könnten. Zusätzlich werden jetzt Gespräche mit den Gemeinden im Tiroler Pillerseetal geführt, die Demel zum Eintritt in die Theba bewegen möchte. (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.8.2008)