Heute dürfen wir Ihnen wieder einmal einen erfrischenden Gang österreichischer Erlebnisgastronomie servieren. In einem Lokal in Wien-Donaustadt, das sinngemäß "Ausgezeichnet" heißt, entdeckten Christoph F. und seine Gruppe den auf der Karte angebotenen Himbeersturm. "Drei Achteln bitte", sprach der Gast und blickte in das betretene Antlitz einer Kellnerin, der die Verantwortung offenbar zu groß war und die den Kollegen holte. "Wirklich den Himbeersturm?", fragte dieser sorgenvoll. - "Also, i tät' den net bestellen!" Begründung: "I hab' den gestern kost', und i sag Ihnen - der schmeckt weder nach Himbeeren noch nach Sturm." Überrascht, dass die Gäste noch immer interessiert waren, stellte er auch gleich klar: "Nachher zurücknehmen kann i eahm net!" Um letzte Hoffnungen zu zerschlagen, vervollständigte er: "Also i find', der schmeckt nach null." Damit gelang es ihm zwar, die Bestellung auf ein Achtel zu reduzieren. Aber auf dem Tiefpunkt der Erwartungen mundete dieses den Testgästen "gar nicht so schlecht". Und immerhin ist jetzt erstmals definiert, wie "null" schmeckt: wie dringend abgeratener Donaustädter Himbeersturm. (Daniel Glattauer/DER STANDARD, Printausgabe, 4.8.2008)