München - Ein ausländischer Hedgefonds nimmt den Daimler-Konzern ins Visier. Banken hätten den Autobauer in der vergangenen Woche über umfangreiche Käufe von Daimler-Aktien informiert, berichtete das deutsche Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf ein Aufsichtsratsmitglied. Der unliebsame Investor nutze bei den Transaktionen gezielt den niedrigen Börsenkurs, hieß es. Das Daimler-Papier hatte zuletzt, auch in Folge einer Gewinnwarnung, stark an Wert verloren: Nachdem die Aktie im Februar deutlich über 55 Euro wert war, kostete sie am Freitag nur 36,71 Euro. Im Konzern wachse daher die Furcht vor dem Einstieg einer sogenannten Heuschrecke.

Die Pläne des Fonds seien unklar, auch wie viele Aktien er erwerben wolle. Daimler sei besorgt, weil der Autoriese seit längerem als Übernahmekandidat gelte. Im Gegensatz zu anderen Autobauern ist Daimler nicht durch Großaktionäre geschützt: Größter Eigner ist das Emirat Kuwait mit lediglich 7,6 Prozent der Anteile. Die übrigen Anteile sind im Streubesitz. (AP, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.8.2008)