Die heimischen Mobilfunkprovider One und tele.ring liefern sich derzeit einen Tarifkampf am Markt. Ein Mann, der beide Unternehmen kennt, der frühere tele.ring-Boss und jetzige One-Chef Michael Krammer nahm in einem Interview mit dem Wirtschaftsblatt zu den aktuellen Entwicklungen am Markt, den möglichen One-Verkauf an Hutchinson 3G und den Wettbewerb Stellung.

Preiskampf

Zur Frage des Preiskampfes mit tele.ring meint One-Chef Michael Krammer gegenüber dem Wirtschaftsblatt, dass der Höhepunkt bereits vor einem Jahr erreicht wurde, und zwar mit der Einführung der Flatrate. Die Mittel die tele.ring nun im Kampf gegen One einsetze - etwa das Directmailing an One-KundInnen - sieht Krammer als ein "Guerillamarketing" im Zeichen höchster Verzweiflung.

Verkauf an 3

"Das ist der größte Schwachsinn, den ich überhaupt jemals gehört habe", meint der One-Chef auf die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Gerüchte rund um einen angeblich bevorstehenden Verkauf von One an Hutchinson 3G. Dieses Gerücht hält sich nun schon einige Zeit - beide Unternehmen dementierten dies jedoch stets heftig. Durch den Einstieg von Orange sei dies kein Thema, denn "seriöse Investoren steigen üblicherweise nach fünf bis sieben Jahren aus, nicht nach einem Jahr", so Krammer gegenüber dem Wirtschaftsblatt.

Regulierung

Kein gutes Wort lässt Krammer auch an der EU und den Regulatoren. Dass nun auch im Datenroaming in Brüssel Grenzen gesetzt werden sollen, versteht Krammer nicht: "Ich freu' mich, dass wir in Brüssel Kommissare sitzen haben, die sich in Zeiten, wo Lebensmittel- und Spritpreise explodieren, Gedanken machen, ob ein SMS 25 oder 15 Cent kosten soll. Da kann ich nur sagen: Bravo, hier werden die Prioritäten klar erkannt." Sollten die europäischen Regulatoren allerdings weiterhin die europäischen Konzerne derart beschränken, so sieht Krammer als mögliches Szenario der Zukunft einen Verkauf der Firmen an ausländische Anbieter, die diesen Regelungen nicht unterliegen.

Premiere League

Trotz der EU-Auflagen und dem harten Wettbewerb in Österreich, sieht sich Krammer weiterhin gerne im Mobilfunkgeschäft. "In Österreich spielt die Premier League des Mobilfunkgeschäftes", meint der Manager. Nirgendwo anders auf der Welt gäbe es so einen kompetitiven Markt wie in Österreich auf dem sich nur die Besten durchsetzen würden.(red)