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Auf der Suche nach der Zukunft muss sich Microsoft derzeit mit dem Nachfolger für Windows herumschlagen. Die Pläne sind groß gegriffen, aber was lässt sich auch umsetzen?

Foto: APA/EPA/ANDY RAIN

Der Softwarekonzern Microsoft steht an einer entscheidenden Wende seiner Unternehmens- und Produktpolitik. Das Ende von Windows in seiner heutigen Form rückt langsam, aber sicher näher. Nach Windows Vista und dem kommenden Windows 7, wird ein neuer Aspekt eingeläutet werden. Doch die Umstellung hat ihre Tücken und Hindernisse. Will man die Kunden nicht verlieren, muss die Kompatibilität erhalten bleiben, dann kommen aber wesentliche Neuerungen nicht zur Geltung.

"Midori" als große Herausforderung

Die Zukunft von Microsoft heißt, zumindest was man derzeit weiß, "Midori". Das Ende der Windows-Ära soll durch dieses Paket an Anwendungen, das mit Hilfe von Frameworks, Virtual Machines und Hypervisoren eine Plattform für künftige Computer mit zahllosen Rechenkernen bildet, eingeläutet werden - der WebStandard berichtete.

Zwischen Innovation und Integration

Die große Frage für die Zukunft wird nun sein "Wie bringt man die zahlreichen geplanten Innovationen und die vollständige Loslösung einer Plattform, das Internet soll die Applikationen bereitstellen und nutzbar machen, mit den Anforderungen an Kompatibilität und der Geschäftskunden zusammen?"

In der Zwickmühle

Sollte der Umstieg zu schnell erfolgen, dann wird der internetbasierte Ansatz wohl im Keim erstickt werden, da keine Unternehmenskunden mitziehen werden, wenn deren Applikationen nicht laufen. Über den Zwischenschritt "Windows 7" könnte Microsoft daher einen kleinen, aber bedeutsamen Schritt in diese Richtung einläuten, wenn- ja wenn nicht erst einmal das Vista-Fiasko ausgebügelt werden müsste. Ein weiteres Betriebssystem mit "Kinderkrankheiten", wie jene in Vista, das verschmerzt man auch in Redmond nicht mehr so einfach.

Koexistenz

Eine Lösungsstrateige wäre eine "Koexistenz" von Windows und Midori - zumindest über eine gewisse Umstellungsfrist hinaus. Je nach Anforderung würde eine Applikation dann entweder von Midori oder von Windows ausgeführt. Dies bedarf einer Ausführungsebenen in Midori, die parallel zu Windows läuft und auf dieser basiert. Dafür müsste dann aber auch ein gutes und funktionierendes Überwachungssystem vorhanden sein, das die Anwendungen sauber trennt.

Virtual Machine

Eine weitere Möglichkeit um das Umstiegsdilemma zu lösen, wäre eine vollständige Neuentwicklung der Ausführungsebene von Midori, mit einem Hypervisor, der die Kompatibilität mit Windows gewährleistet. Da unter Midori eine strikte Trennung von Diensten und den eigenen Treibern vorgesehen ist - die Umsetzung aber noch in den Sternen steht - wäre auch diese Variante durchaus denkbar.

Einige neue Details

Der US-Newsdiesnt CNET: "Microsoft taking a sip of Midori" geht nun ebenfalls dem Phänomen und den möglichen Entwicklungen rund um Microsoft und sein Midori nach und hat einige neue Details veröffentlicht. Neben der bekannten Tatsache, dass "Singularity" und "Midor" eine gewisse Nähe ausweisen, wird unter anderem ein "Bug-Finding-Program namens "Chess" erwähnt.

"Ich frage mich"

"Ich frage mich, ob zu diesem Zeitpunt und auf dem Stand der Entwicklungen, es für Microsoft nicht möglicht ist, das gesamte Windows-OS zu emulieren, und einen wesentlichen Schritt vorwärts zu neuen Entwicklungen zu machen. Einen neuen Softwarenasatz zu erreichen. Apple hat mit seinem "Classic"-Mode etwas vergleichbares in Mac OS X umgesetzt", so Ina Fried von CNet. (red)