Berlin - Die deutsche Textilhandelskette SinnLeffers geht Berichten zufolge in die Insolvenz. Das Unternehmen mit rund 4.000 Mitarbeitern werde am Donnerstag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit eine sogenannte Plan-Insolvenz in Eigenverwaltung beantragen, berichtete die Tageszeitung "Die Welt". "Wir hoffen, dass wir mindestens zwei Drittel der Stellen erhalten können", zitierte das Blatt den Sprecher der SinnLeffers-Geschäftsführung, Patrick Feller. Der Betrieb in den Häusern laufe weiter.

Auch "Focus Online" berichtete, die Bekleidungskette strebe keinen Verkauf an, sondern wolle die 47 Häuser in Eigenregie sanieren. Es wäre die dritte Insolvenz einer früheren KarstadtQuelle-Tochter seit rund fünf Wochen. Anfang Juli hatte bereits die Textilkette Wehmeyer Insolvenz angemeldet, in der vergangenen Woche die Warenhauskette Hertie. Die Unternehmen gehörten bis 2005 zu KarstadtQuelle und wurden laut "Welt" nicht zuletzt Opfer der deutlich nachlassenden Nachfrage nach Textilien.

Sowohl der Sinn-Leffers-Eigentümer, die Deutsche Industrie-Holding (DIH), als auch das Management der Kette sollten an Bord bleiben, berichtete die "Welt" weiter. Die Geschäftsführung sollte demnach noch am Dienstag durch den mit Insolvenzen erfahrenen Juristen Detlef Specovius ergänzt werden. Das Team wolle versuchen, Sinn-Leffers unter dem Schutz der seltenen Variation des Insolvenzverfahrens zu sanieren. Das Management hoffe jetzt unter anderem auf eine Reduzierung der recht hohen Mietkosten.

Sinn-Leffers und DIH wollten die Berichte nicht kommentieren. Beide verwiesen auf eine Pressekonferenz am (morgigen) Mittwoch in Dortmund, bei der es um die aktuelle Lage der Textilkette gehen solle. (APA/AP)