Wien/Washington - Der stellvertretende Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO (IAEA), Olli Heinonen, wird am Donnerstag zu Gesprächen mit der iranischen Atombehörde in Teheran erwartet. Ein Sprecher der IAEA bestätigte am Mittwoch, dass Heinonen in den Iran fliegen werde. Weitere Details wollte er nicht bekanntgeben.

Heinonen hatte in den vergangenen Monaten mehrfach Teheran besucht, um dort die noch offenen Fragen des jahrzehntelang geheimen iranischen Atomprogramms zu klären. Die iranische Regierung bekräftigte in den vergangenen Wochen immer wieder, alle technischen Fragen der IAEA beantwortet zu haben.

Der Iran übermittelte der EU in Brüssel am Dienstag ein Schreiben, in dem Teheran auf das Kooperationsangebot der fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats und Deutschlands vom vergangenen Juni einging. Allerdings ging daraus nicht hervor, ob der Iran im Gegenzug für eine umfangreiche wirtschaftliche Zusammenarbeit auf die umstrittene Urananreicherung verzichtet.

Beratungen über weiteres Vorgehen

Diplomaten der fünf Mitglieder des Weltsicherheitsrates und Deutschlands beraten unterdessen am Mittwoch wieder über das weitere Vorgehen im Atomstreit mit dem Iran. Die Vertreter wollen sich in einer Telefonkonferenz austauschen, bei der es bereits um neue Sanktionen gegen das Land gehen könnte. Die USA wiesen die gestrige Antwort Teherans als inakzeptabel zurück. Teherans Antwort sei jedoch lediglich eine Seite lang gewesen und habe nur bekannte Positionen vertreten, erklärte ein ranghoher US-Diplomat. Der Iran bekräftige darin seinen Anspruch auf ein ziviles Atomprogramm, gehe aber nicht auf die Forderungen des Westens ein. Damit wird die Verhängung weiterer Sanktionen immer wahrscheinlicher. (APA/dpa/AP)