New York/Addis Abeba - Der Putsch in Mauretanien ist am Mittwoch weltweit verurteilt worden. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon forderte die Putschisten auf, umgehend zur verfassungsmäßigen Ordnung zurückzukehren. Die abgesetzte Regierung von Präsident Sidi Ould Cheikh Abdallahi sei im vergangenen Jahr aus einer demokratischen Mehrparteien-Wahl hervorgegangen, ließ Ban am Mittwoch durch seine Sprecherin in New York erklären. Diese Rechtslage müsse respektiert werden. Ban bedauere die Entwicklung sehr, sagte seine Sprecherin.

Auch die EU und die USA verurteilten den Putsch in dem afrikanischen Wüstenstaat. In einer Erklärung rief die französische EU-Ratspräsidentschaft dazu auf, Konflikte mit demokratischen Mitteln zu lösen. Der EU-Kommissar für Entwicklung und Humanitäre Hilfe, Louis Michel, forderte die schnelle Freilassung von Präsident Abdallahi und von Ministerpräsident Yahya Ould Ahmed Waqef. Beide müssten außerdem schnell wieder in ihre Ämter eingesetzt werden. Ansonsten könnte die EU ihre Finanzhilfen an Mauretanien einstellen, warnte er.

Mussa betroffen

Die USA verurteilten "auf das Schärfste den Sturz der demokratisch gewählten Regierung Mauretaniens". Ein Außenamtssprecher verlangte ebenfalls die Freilassung des Präsidenten und des Ministerpräsidenten.

Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, zeigte sich über die Vorgänge in dem nordwestafrikanischen Land "betroffen". Es sei "zu hoffen, dass die Entwicklungen zu keinem Rückschritt im demokratischen Prozess führen, wie er von der internationalen Gemeinschaft begrüßt worden war", hieß es in einer Erklärung Mussas, die am Mittwochabend in Kairo verbreitet wurde.

Die Afrikanische Union (AU) verurteilte den Putsch in Mauretanien und forderte eine Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung. AU-Sicherheitskommissar Ramtane Lamamra werde sich umgehend nach Nouakchott begeben, um sich ein Bild der Lage zu machen und um einen Beitrag für eine friedliche Lösung der Krise zu leisten, hieß es in einer Erklärung. (APA/dpa/Reuters)