London - Die britische Großbank Royal Bank of Scotland (RBS) ist im ersten Halbjahr wegen einer Milliardenbelastung infolge der Finanzmarktkrise wie von Experten erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust vor Steuern habe auf vergleichbarer Basis 691 Mio. Pfund (872 Mio. Euro) nach einem Vorsteuergewinn von 5,1 Mrd. Pfund im ersten Halbjahr 2007 betragen, teilte das Unternehmen am Freitag in London mit. Analysten hatten laut Reuters mit einem höheren Verlust von 1,2 Mrd. Pfund gerechnet.

Die weltweite Krise an den Finanzmärkten belasteten das Ergebnis mit fast sechs Mrd. Pfund. RBS hatte diese Belastung im Rahmen einer Kapitalerhöhung bereits angekündigt.

Die Erträge seien um 1,41 Prozent auf 16,84 Mrd. Pfund gesunken. Die zweitgrößte britische Bank konnte jedoch auch die operativen Kosten leicht auf 8,29 Mrd. Pfund drücken, musste allerdings die Risikovorsorge um 58 Prozent auf 1,48 Mrd. Pfund hochfahren.

Das erste Halbjahr sei sowohl für die gesamte Branche als auch für die RBS schwierig gewesen, sagte der Bankchef Fred Goodwin. Positiv seien die Fortschritte bei der Integration der von ABN Amro übernommenen Sparten gewesen. Hier komme die Bank schneller voran als geplant. Beim Ausblick blieb Goodwin vorsichtig. Es sehe so aus, als ob sich die schwierige Lage an den Finanzmärkten mit einer weltweiten Konjunkturabkühlung vermische. (APA/dpa)