Brüssel/Teheran - Die Europäische Union will die vom Weltsicherheitsrat Anfang März verschärften Sanktionen gegen den Iran besonders strikt umsetzen. Die EU-Länder sollen gegenüber Teheran keine neuen Verpflichtungen eingehen, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Beschluss des Ministerrats. Das soll vor allem für Kredite, Garantien und Versicherungen beim Export gelten.
Der Vizechef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien, Olli Heinonen, führte am Donnerstag und Freitag in Teheran Gespräche zur Lösung des Atomstreits.

Schon im Vorfeld seines Besuchs hatte der geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, erklärt, keine Macht der Welt könne den Iran zwingen, auf das Recht zur friedlichen Nutzung der Atomenergie zu verzichten. "Die islamische Republik wird sich keinem Druck beugen und keinen Schritt zurückweichen" , sagte er.

Während elf Monate vor der Präsidentenwahl im Iran die unterschiedlichen Auffassungen über Wirtschafts- und Außenpolitik der Regierung immer deutlicher werden, steht die Atompolitik nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses. Auch frühere Kritiker der Nuklearpolitik halten sich heute zurück. Ein hochrangiger Diplomat deutete das als den ersten Schritt, doch noch eine Einigung mit der Staatengemeinschaft im Atomstreit erreichen zu wollen. (log, AFP/DER STANDARD, Printausgabe, 9./10.8.2008)