Wien - Die Ärztegruppe "Die Weißen" wird keinesfalls die Liste Dinkhauser unterstützen und könnte doch eigenständig für die vorgezogenen Nationalratswahlen am 28. September kandidieren. Wilhelm Appel wies am Freitag die Aussage seiner Medizinerkollegin Eva Raunig, wonach man nicht antreten und Dinkhauser unterstützen werde, zurück. "Sie hat den Weißen damit keinen guten Dienst erwiesen", so Appel auf Anfrage der APA. Man werde auf jeden Fall weder Dinkhauser noch das LIF unterstützen es "stimmt auch nicht, dass wir nicht antreten. Wir wollen uns in Ruhe aufstellen".

Als "sonderbar" sieht es Appel, dass sich "einige Ärzte zum Dinkhauser hingezogen fühlen. Er benützt uns nur und gutgläubige Ärzte, um ins Parlament zu kommen. Dazu sind wir uns zu schade." Ziel der Weißen sei, als "bodenständige Mediziner" etwas weiter zu bringen. "Wir sind ja täglich mit den Nöten der Patienten konfrontiert, wir kennen die Sorgen der Betroffenen. Und es ist besser einen Fuß im Parlament zu haben, als zwei Füße vor dem Parlament."

"Die Gesundheit ist der Schlüssel"

Was Raunig betrifft, mutmaßt Appel, dass die Ärztin von Dinkhauser ein Ticket in Aussicht gestellt bekommen habe. "Wir wollen nicht einen Rebellen unterstützen oder das LIF. Wir sind die Alternative für Wechselwähler und Nichtwähler, aber auch für Stammwähler. Wenn Sie nicht gesund sind, können sie mit ihrem ganzen Urlaub nix anfangen, mit dem Geld nichts, außer Medizin kaufen. Die Gesundheit ist der Schlüssel", macht Appel schon Wahlwerbung.

Dabei betont er, "wir sind weder rot noch schwarz, noch blau noch grün. Wir gehören zu keiner der Parteien. Das Tolle ist, wir sind die Mitte, keine Randgruppe. Im Mittelpunkt steht bei uns der Bürger, nicht irgendwelche partikulären Parteiinteressen."

Auf Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky angesprochen, die ja selber als Ärztin in der Regierung ist, zeigt sich Appel enttäuscht. "Eineinhalb Jahre Desaster. Das einzige, das sie jetzt sagt, ist, sie will wieder dabei sein. Das ist Buchinger-Mentalität. Wählen möchte ich mich nicht lassen, aber wenn wir dabei sind, wäre ich schon wieder gerne vorne dabei." So ein Verhalten sei keine Qualifikation.

"Es kann keinen Beschluss geben"

Raunig hatte zuvor gegenüber der APA erklärt, es habe einen Beschluss der "Weißen" gegeben, bei den Nationalratswahlen nicht eigenständig anzutreten, sondern Dinkhauser zu unterstützen. Ob der Beschluss einstimmig oder mehrheitlich gefallen sei, konnte Raunig nicht sagen. Appel meinte, "es kann keinen Beschluss geben". Weder Obmann noch Gründungsmitglieder seien dabei gewesen. "Frau Raunig hat die Eigenart, sich in den Vordergrund zu spielen." (APA)