Bild nicht mehr verfügbar.

Einsamkeit ist schlecht für den Intellekt und kann krank machen

Foto: APA/AP/Uwe Lein

Chicago - Das Zusammenleben mit anderen Menschen senkt das Risiko für eine Demenzerkrankung deutlich. In einer schwedischen Langzeitstudie litten Senioren, die mit einem Partner zusammen wohnten, nur halb so häufig an Alzheimer und ähnlichen Erkrankungen wie Alleinstehende.

Frühzeitiger Partnerverlust als Risikofaktor

Zwar wiesen Menschen, die zeitlebens allein wohnten, im Vergleich dazu ein erhöhtes Demenzrisiko auf. Besonders stark gefährdet waren jedoch geschiedene oder verwitwete Senioren. Gerade wer frühzeitig seinen Partner verloren hatte und dann allein lebte, erkrankte wesentlich eher an Alzheimer oder einer anderen Demenzform, wie Studienleiter Krister Hakansson vom Stockholmer Karolinska-Institut auf einer Tagung in Chicago berichtete.

Intellekt wird durch Sozialkontakt angeregt

Der Forscher leitet daraus einerseits ab, dass die mit dem Zusammenleben verbundene soziale und intellektuelle Anregung einen positiven Einfluss ausübt. Andererseits könne eine Traumatisierung etwa durch den Verlust des Partners die Tendenz zu der Erkrankung erhöhen. Das Resultat zeige, dass es wichtig sei, Menschen in solch einer Krise zu helfen. "Wenn sich unser Verdacht bestätigt, könnte sich für die Gesellschaft angesichts der hohen Kosten einer Demenzversorgung eine Interventionsstrategie lohnen", so Hakansson. (APA/AP)