Rangun - In ganz Asien haben Demonstranten am Freitag der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung in Burma (Myanmar) vor 20 Jahren gedacht. Etwa 100 Demonstranten versammelten sich vor der Botschaft Burmas in Bangkok und skandierten "Befreit Burma, befreit Aung San Suu Kyi". Sie warfen rote Flugzeuge mit der Aufschrift "Wir werden nie vergessen. Wir werden nie aufgeben. 1988" über die Mauern auf das Botschaftsgelände. Auch vor den burmesischen Vertretungen in Manila und Tokio versammelten sich Demonstranten.

Berichte über Demonstrationen in der burmesischen Hauptstadt Rangun, wo vor dem Jahrestag die Sicherheitskräfte verstärkt worden waren, gab es nicht. Die damaligen Ereignisse sind in Burma als 8-8-88-Aufstand bekannt, weil die Ereignisse am 8. August kulminierten. Die Proteste führten zum Sturz des langjährigen Diktators Ne Win, der aber nur durch eine neue und bis heute herrschende Gruppe von Generälen ersetzt wurde. Diese gingen mit Härte gegen die Demokratiebewegung vor, rund 3.000 Menschen wurden getötet.

Rampenlicht für Aung San Suu Kyi

Die Proteste brachten Aung San Suu Kyi ins Rampenlicht der Weltöffentlichkeit, die Tochter des burmesischen Unabhängigkeitshelden Aung San. Sie führte 1990 ihre Nationale Liga für Demokratie (NLD) zu einem erdrutschartigen Sieg, den die Generäle aber nicht anerkannten. Die NLD gewann die Wahlen zu einer Verfassunggebenden Nationalversammlung 1990 mit Vier-Fünftel-Mehrheit, doch das Militär annullierte den Urnengang. Suu Kyi erhielt 1991 den Friedensnobelpreis, zwölf von 19 Jahren seitdem verbrachte sie aber im Hausarrest.

Beim jüngsten Treffen der Außenminister der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) waren die burmesischen Machthaber in Singapur zur Freilassung politischer Gefangener aufgefordert worden. Konkret geht es dabei um die Person der NLD-Vorsitzenden Aung San Suu Kyi. Burma (Myanmar) war 1997 als zehntes Mitglied in die ASEAN aufgenommen worden. Die anderen Mitglieder (Thailand, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Brunei, Vietnam, Laos und Kambodscha) haben westliche Forderungen nach einer Suspendierung der Mitgliedschaft Burmas zurückgewiesen.

Dem burmesischen Regime unter General Than Shwe werden schwerste Menschenrechtsverstöße zur Last gelegt, insbesondere Zwangsarbeit, Folter, brutale Verfolgung von ethnischen Minderheiten, Missbrauch von Kindersoldaten und Unterdrückung der Demokratiebewegung. Nach dem verheerenden Wirbelsturm "Nargis" im vergangenen Mai hatte die burmesische Militärdiktatur die Tätigkeit internationaler Hilfsorganisationen massiv behindert. (APA/AP)