Preßburg - In der Slowakei ist ein Streit über den Vorschlag des Finanzministeriums ausgebrochen, einen "Beschäftigungsbonus" in Höhe von 209 Kronen (6,88 Euro) pro Monat für alle Beschäftigten einzuführen, deren Einkommen sich auf dem Niveau des Mindestlohns bewegt. Die Gewerkschaften und das Sozialministerium lehnen die Maßnahme ab, die ihrer Meinung nach die Erhöhung des Mindestlohns stoppen würde.

Ministerpräsident Robert Fico erklärte, die Einführung des Beschäftigungsbonus und die Erhöhung des Mindestlohns seien miteinander vereinbar. Er fordert eine Erhöhung des Mindesteinkommens auf mindestens 8.900 bis 9.000 Kronen (295, 4 bis 298, 7 Euro). Derzeit beträgt Mindestlohn 8.100 Kronen (268, 9 Euro).

Gegen eine Erhöhung des Mindestlohns stellen sich die Arbeitnehmer-Organisationen. Die Regierung würde aber nach den Worten Ficos eine solche Erhöhung auch gegen den Willen der Unternehmer durchsetzen.

Arbeitgeberchef Martin Hostak warnte, eine Mindestlohnerhöhung ohne Verhandlungen mit den Unternehmervertretern würde das Ende der Sozialpartnerschaft bedeuten. Die Arbeitgeber würden eine Reduzierung der Sozialabgaben als Weg zur Erhöhung der Löhne bevorzugen. (APA)