Klagenfurt - Der "Listenkrieg" in der Kärntner FPÖ geht weiter. Am Freitag hat Landesparteiobmann Franz Schwager all jenen 13 Kandidaten, die auf der Liste des blauen früheren Bundesparteichef-Stellvertreters Karl Heinz Klement aufscheinen, mit Parteiausschluss gedroht. Klement war ja selbst aus der Partei ausgeschlossen worden und hat daraufhin eine eigene Kärntner Liste mit ihm selbst als Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl eingebracht. Doch vorerst will Schwager noch mit allen Klement-Anhängern reden, um sie zur Rückkehr in die "wahre FPÖ" zu überreden.

Denn bei den Blauen kursiert die Angst, die Abtrünnigen könnten zu Erzfeind Jörg Haiders Orangen überlaufen. Dort würden sie ja mit offenen Armen aufgenommen, zumal Haider eine Wiedervereinigung des "dritten Lagers" propagiert, die FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache vehement ablehnt. Mithilfe des BZÖ-Neuzugangs und Ex-Blauen Ewald Stadler sollen der FPÖ national-konservative Wähler abspenstig gemacht werden. Stadler hat ja schon deponiert, dass er bei der Nationalratswahl für das BZÖ antreten will.

Den Spitzenkandidaten dürfte Haider wohl selbst machen. Den "Alten" jucke es wieder, gegen die gescheiterten rot-schwarzen Koalitionäre in den Ring zu steigen, heißt es aus seiner Umgebung. Doch mit einer Bekanntgabe sei nicht vor Mitte nächster Woche zu rechnen, sagt Haider-Sprecher und Wahlkampfleiter Stefan Petzner.

Dem Vernehmen nach sollten Spitzenkandidat und die Wahllisten auf einer Geheimsitzung des Bundes-BZÖ Freitagabend in Klagenfurt beschlossen werden. (Elisabeth Steiner/DER STANDARD, Printausgabe, 9.8.2008)