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Peter Gartmayer und Clemens Doppler waehrend einer Trainingseinheit am Freitag.

Foto: APA/Fohringer

Peking - Am zweiten Tag der olympischen Beach-Volleyball-Turniere greifen die österreichischen Paare gegen starke Gegner ins Geschehen ein. Florian Gosch/Alexander Horst spielen gegen Chinas Lokal-Favoriten Xu/Wu, Doris und Stefanie Schwaiger treffen auf die griechischen Ex-Europameisterinnen Vasiliki Karantasiou/Vasiliki Arvaniti und Clemens Doppler/Peter Gartmayer auf die russischen Klagenfurt-Sieger Dmitri Barsuk/Igor Kolodinski.

Mit den geringsten Siegchancen gehen Gosch/Horst in ihr Match (4.00 Uhr MESZ). Ihre Saison war bisher zu durchwachsen, die Gegner werden zudem mit 12.000 Fans im Rücken spielen. Gosch nimmt es aber locker: "Wir haben da nichts zu verlieren, es wird eine tolle Atmosphäre." Am Freitag trainierten der Steirer und sein Partner mit Doppler/Gartmayer auf Nebencourt sechs, unmittelbar danach ging es zum obligatorischen "Technical Meeting".

Die für den Aufstieg vermutlich entscheidenden Spiele hat Österreichs Nummer-zwei-Paar am Dienstag gegen die Spanier Pablo Herrera/Raul Mesa und am Donnerstag gegen die Esten Kristjan Kais/Rivo Vesik. Gosch: "Wir haben uns seit der vergangenen Saison um 100 Prozent weiterentwickelt. Hatten wir im vorigen Jahr aber auch Glück, ist heuer der Knoten noch nicht geplatzt." Ein Aufstieg in die K.O.-Phase wäre jedenfalls ein großer Erfolg.

Anders sieht das bei Doppler/Gartmayer aus. Aufgrund ihrer Klasse und Erfolge ist das Weiterkommen zu erwarten, Barsuk/Kolodinski zu Beginn ist freilich kein Honiglecken. "Aber beim 1:2 im Klagenfurt-Viertelfinale haben wir sogar mehr Punkte gemacht", erinnert sich Gartmayer. Überraschen können die Vize-Weltmeister das ÖVV-Paar freilich nicht, auch in Peking trainierten die beiden Duos von Coach Marco Solustri mehrmals miteinander.

Ungewohnt ist die Beginnzeit um 23.00 Uhr (17.00 Uhr MESZ), durch Spielverzögerungen davor kann es sogar später werden. Gartmayer: "So spät habe ich noch nie gespielt. Aber wir haben uns darauf eingestellt." Täglich haben die Ex-Europameister am Nachmittag zwei Stunden geschlafen. "Danach haben wir den Tag neu begonnen." Weitere Gegner sind die Brasilianer MarcioAraujo/Fabio Luiz und die Italiener Riccardo Lione/Eugenio Amore.

Die Schwaiger-Schwestern sind bei ihrem Olympia-Debüt (5.00 Uhr MESZ) schwer einzuschätzen. Wenn sie die Nerven behalten, können sie viel erreichen. Mit Karantasiou/Arvaniti verbindet die Geschwister eine zeitweise Trainingsgemeinschaft. "Wir haben eine gute Kooperation", verriet Schwaiger-Trainer Martin Olejnak. "Wir haben schon öfter bei ihnen in Griechenland trainiert, waren auch gemeinsam auf Trainingslager."

Zweimal sind die Teams heuer aufeinandergetroffen. Mitte Juni beim Paris-Grand-Slam wie auch im Training haben die Österreicherinnen gewonnen. Von Nervosität ist bei den Waldviertlerinnen bis jetzt jedenfalls keine Spur, vielmehr genießen sie die Einzigartigkeit des olympischen Lebens. Am Dienstag geht es für die Schwaigers gegen die Brasilianerinnen Renata/Talita, am Donnerstag gegen Bibiana Candelas/Mayra Garcia aus Mexiko.

Die Top-Zwei der je Geschlecht sechs Gruppen kommen fix ins Achtelfinale, dazu die besten zwei Dritten. Die restlichen Drittplatzierten spielen in zwei Play-off-Partien um die verbleibenden beiden Plätze in der K.O.-Phase. Da von den 24 Teams vorerst nur ein Oktett auf der Strecke bleibt, ist ein Achtelfinale mit allen drei ÖVV-Teams durchaus denkbar. Aber zumindest ein Paar sollte den Aufstieg schaffen. (APA)