Bukarest - Rumänische Bergleute haben ein nahezu komplett erhaltenes Skelett eines 2,5 Millionen Jahre alten Mastodons ausgegraben. Wie ein Behördensprecher am Freitag mitteilte, stießen die Bergleute im Juni während Ausgrabungen in einer Kohlenmine in dem Dorf Racosul de Sus, rund 170 Kilometer nordwestlich von Bukarest, auf das Skelett.

Das Mastodon war zwar wie das Wollhaarmammut von einem dichten Fell bedeckt, gehörte jedoch einer anderen Gattung der Rüsseltiere an als Elefanten und Mammuts. Körper und Schädel waren proportional länger gestreckt als bei Elefanten - die für Biologen entscheidenden Unterschiede, die auch die wichtigsten Rückschlüsse auf die Entwicklungsgeschichte der Tiere zulassen, liegen allerdings im Aufbau der Zähne. Der Fund dürfte aus der letzten Phase der Mastodonten-Verbreitung in Europa stammen: Hier starben die bis zu drei Meter hohen und sieben Meter langen Tiere - vermutlich durch den Wechsel von einer Warm- zu einer Kaltzeit - vor zwei bis drei Millionen Jahren allmählich aus. In Nordamerika hielten sich ihre Verwandten parallel zu den Mammuts bis zum Ende der letzten Eiszeit und dem Eintreffen des Menschen.

"Das ist einer der spektakulärsten Funde in Europa", erklärte der Paläontologe Vlad Codrea. "Für Rumänien ist dieser Fund einzigartig." Knapp 90 Prozent aller Knochen des Skeletts seien intakt, nur der Schädel und die Fangzähne seien beschädigt. Codrea sagte weiter, er hoffe, dass der Fund den Paläontologen dabei helfen werde, sich ein besseres Bild über die Umwelt vor 2,5 Millionen Jahren zu machen. In knapp zwei Monaten soll das Skelett komplett ausgegraben sein, es soll dann in einem Museum in der nahe gelegenen Stadt Baraolt ausgestellt werden. (APA/AP/red)