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Eduard Kokoity lehnt die vom georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili angebotene Autonomie für Südossetien ab.

Foto: AP/RTR Russian Channel

Moskau/Zchinwali - Seit langem bemüht sich der Präsident der von Georgien abtrünnigen Teilrepublik Südossetien, Eduard Kokoity, um einen Zusammenschluss seines Landes mit dem zur Russischen Föderation gehörenden Nordossetien (Alanien). Für die Regierung in Tiflis ist der Politiker, der sich gern in Militäruniformen zeigt, deswegen ein gefährlicher Separatist. Der am 31. Oktober 1964 in der südossetischen Hauptstadt Zchinwali geborene Kokoity diente in den 1980er-Jahren in der sowjetischen Armee und studierte nach einer Ausbildung zum Elektromonteur Sportpädagogik. Nach einem blutigen Befreiungskrieg saß er zunächst im südossetischen Parlament und gewann 2001 die Präsidentenwahl. Im November 2006 wurde er im Amt bestätigt.

Kokoity, der 1980 Meister im Freistilringen wurde, gilt als Hardliner. Eine vom georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili angebotene Autonomie für Südossetien lehnt er ab. Wie viele andere Südosseten besitzt der dreifache Vater, dem enge Beziehungen mit mafiösen Strukturen in seinem Land nachgesagt werden, einen russischen Pass.

Als politisches Programm formulierte der prorussische Kokoity einmal "erstens die Unabhängigkeit von Georgien und zweitens die Wiedervereinigung mit Nordossetien". Sollte es zu einem Krieg mit Tiflis kommen, tönte er vor drei Jahren, werde man die "Krebsgeschwüre im georgischen Volk entfernen".

Wie der Präsident der ebenfalls von Georgien abtrünnigen Teilrepublik Abchasien, Sergej Bagapsch, hatte auch Kokoity erklärt, dass die westliche Anerkennung einer Kosovo-Unabhängigkeitserklärung einen Präzedenzfall schaffen würde. Eine solche würde Separatisten überall ermuntern, hatte Russlands Außenminister Sergej Lawrow prophezeit. Davon wären nicht nur Volksgruppen auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion betroffen. (APA/dpa)