Unter tragischen Umständen fand der K2 in den vergangenen Tagen ausgeprägt Beachtung. Nur wenige Journalisten waren jemals dort, bei der Bildsuche sind wir dem elektronischen Fotoarchiv ausgeliefert. Nur wenige Stunden, nachdem wir das entsprechende Bild in die Mittwochausgabe gehoben hatten, erreichten uns in einer E-Mail aus Islamabad erste Zweifel (technisch funktioniert das in dieser Geschwindigkeit, weil es den Digital-STANDARD gibt). Richtig: Das Foto zeigt nicht den K2, sondern den Gasherbrum IV (7932 Meter hoch). Das Bild war von der Agentur schlichtweg falsch beschriftet worden. Immerhin haben wir es nicht formatfüllend auf Seite1 publiziert, wie ein in Vorarlberg stark verbreitetes Druckwerk.

Die Erlaubnis, einen solchen Berg zu besteigen, kostet 10.000 Euro pro Bergsteiger informierten wir im Text. Tatsächlich werden diese Permits für sieben bis acht Personen vergeben, die Preise sind Schätzungen, liegen aber darunter.

Geografie ist ja nicht unsere starke Seite. Im Album präsentierten wir jüngst Arbeiten von Olafur Eliasson, der dänische Künstler hat in New York Wasserfallinstallationen errichtet. Wir schrieben zum passenden Bild in der Ausgabe vom 12. Juli: "Die Installation ist an vier Orten im Hudson River zu sehen, im Bild die Brooklyn Bridge bei Nacht." Tag oder Nacht: Die Brooklyn Bridge überspannt nicht den Hudson, sondern den East River.

Für den Herbst ist eine Installation von Eliasson in Wien angekündigt. Ab 9. Oktober soll gelber Nebel über die Fassade der Zentrale des Verbund-Konzerns hinaufströmen. Vorbeugend: Das ist in 1010 Wien, Am Hof 6A - nur für den Fall, dass in der zu erwartenden Ankündigung ein Hinweis zu irgend einem Kraftwerk auftaucht.

Kürzungen können sinnentstellend sein. Wir schrieben über das BZÖ und informierten: "Die Orangen warfen Hans Jörg Schimanek, den einzigen Bezirksrat, raus" . Schimanek wurde zwar als einziger Bezirksrat des BZÖ in die Bezirksvertretung Floridsdorf gewählt, traf dort aber auf 59 andere Bezirksräte, in ganz Wien hat er sogar 1111 Kolleginnen und Kollegen in den Bezirksvertretungen.

In derselben Ausgabe kam der Leiter des Dokumentationszentrums über die Verbrechen der Roten Khmer in Kambodscha mit dem Satz zu Wort: "Für die Opfer kann es keine Strafe geben." Da ist man in Phnom Penh weiter als in Wien, denn dort kann man sich offensichtlich Strafen nur für Täter vorstellen. (Otto Ranftl/DER STANDARD, Printausgabe, 9./10.8.2008)