Klagenfurt - Das BZÖ hat ab sofort zwei statt wie bisher einen Generalsekretär. Der designierte Parteichef Jörg Haider gab am Samstag die Bestellung seines Sprechers Stefan Petzner und des derzeitigen Dritten Kärntner Landtagspräsidenten Martin Strutz für diese Funktionen bekannt. Die Geschicke des BZÖ sollen künftig von Kärnten aus gesteuert werden.
Die beiden treten die Nachfolge von Gerald Grosz an, der sich künftig auf die Steiermark konzentrieren wird. Petzner wird für interne Kommunikation, Strategie und Werbung zuständig sein, er bleibt zudem persönlicher Sprecher Haiders, geschäftsführender Kärntner BZÖ-Obmann und stellvertretender Bundesparteichef. Ab sofort ist er auch bundesweiter Wahlkampfleiter für die Nationalratswahl.
Strutz, der in seiner langen Karriere schon Klubchef, Landeshauptmann-Stellvertreter und Landesparteiobmann gewesen war, übernimmt die Agenden externe Kommunikation und Medien.
Wahlkampfzentrale wird nach Kärnten verlegt
Gleichzeitig mit der Präsentation der neuen Generalsekretäre teilte der designierte BZÖ-Chef Jörg Haider am Samstag vor Journalisten in Klagenfurt mit, dass die Wahlkampfzentrale von Wien nach Kärnten verlegt werde: "Wir wollen Österreich mit Kärntner Ideen erobern" Der neue Generalsekretär Stefan Petzner schloss auch eine Übersiedlung der gesamten Bundesparteizentrale nach dem 28. September nach Klagenfurt nicht aus, dies werde vom Ergebnis der Wahl abhängen.
Große Koalition verhindern
Für das BZÖ geht es nach den Worten Haiders beim bevorstehenden Urnengang vor allem darum, eine Neuauflage der SPÖ-ÖVP-Koalition zu verhindern: "Es hat noch nie soviel Frust über Rot und Schwarz gegeben, wir wollen den Enttäuschten Hoffnung geben." Laut Haider gelte es, "alles außer einer Großen Koalition ins Auge zu fassen". Als mögliche Varianten nannte er Schwarz-Blau-Orange oder Schwarz-Grün-Orange.
Hart ins Gericht ging der designierte BZÖ-Chef mit der vom neuen SPÖ-Vorsitzenden Werner Faymann verkündeten Ankündigung, keine Koalition mit dem BZÖ eingehen zu wollen: "Die SPÖ wird sich so lange ausgrenzen, bis sie selbst im Abseits steht." Faymann betreibe eine "dumme Ausgrenzungspolitik, um ein paar ideologische Gralsritter in der SPÖ zu beruhigen". Die Menschen wollten aber keine Ausgrenzung. Haider: "Faymann kehrt zum alten Vranitzky-System zurück: So lange ausgrenzen, bis die SPÖ nicht mehr in der Regierung ist."
"Mehr als vier Prozent"
Als Wahlziel nannte Haider das Erreichen von "mehr als vier Prozent, ohne nach oben eine Grenze zu setzen". Petzner konkretisierte: "Ein Grundmandat in Kärnten und bundesweit ein Plus vor dem Ergebnis erwarte ich mir." Sein Kollege Martin Strutz betonte: "Das BZÖ mit Jörg Haider an der Spitze soll niemand unterschätzen. Wir werden nach der Wahl das Zünglein an der Waage sein." An die Adresse der Wähler des Dritten Lagers sagte Strutz: "Wir bieten mit Jörg Haider das Original und keine billige Kopie an." (APA)