Neumarkt - Der börsenotierte deutsche Bau- und Möbelzulieferer Pfleiderer hat nach einem gemischt verlaufenden Halbjahr auch seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2008 gekappt. Nun erwarte Pfleiderer einen Umsatz zwischen 1,8 und 1,9 Mrd. Euro, teilte die im MDAX notierte Gesellschaft am Montag in Neumarkt mit. Zuvor war Pfleiderer von Erlösen in Höhe von zwei Mrd. Euro ausgegangen. Die Ergebnisprognose für 2008 hatte Pfleiderer bereits in der vergangenen Woche zurückgenommen.

Von Jänner bis Juni setze Pfleiderer in Osteuropa mit 206,0 Mio. Euro um 11,2 Prozent mehr um. Zum Zuwachs beigetragen hat vor allem das neue Werk im polnischen Grajewo, Wechselkurseffekte sowie ein sehr guter Spanplattenabsatz in Russland, hieß es. Eine schlechte Nachfrage in Polen und der starke Zloty belasteten hingegen das Geschäft. Auch für das restliche Jahr erwartet Pfleiderer daher für Polen eine "intensive Wettbewerbssituation".

Westeuropa-Umsätze höher

In Westeuropa kletterte der Umsatz im ersten Halbjahr um fünf Prozent auf 516,0 Mio. Euro. Ein Teil dieses Wachstum sei auf die erstmalige Einbeziehung von Pergo zurückzuführen, hieß es weiter. Allerdings sei es schwieriger geworden, bei Rohspan- und MDF-Platten Preise anzupassen. Aufgrund der konjunkturellen Abkühlung in Europa werde die Möglichkeit weiter eingeengt, um Preise nach oben anzupassen. Dennoch erwartet Pfleiderer für die Region unter anderem wegen des "straffen Kostenmanagements" eine stabile Ertragslage für das restliche Jahr.

Die Finanzmarktkrise belastete das Geschäft in Nordamerika. Der Umsatz ging in der Berichtsperiode um 4,8 Prozent auf 210,4 Mio. Euro zurück. Pfleiderer hatte das Werk im kanadischen La Baie aufgrund von zu hohen Kosten stillgelegt und bereits angekündigt, die Anlage nach Moncure im US-Bundesstaat North Carolina zu verlagern.

Nach Bekanntgabe der reduzierten Gesamtjahresziel gaben die Aktien von Pfleiderer am Montag vorbörslich nach. Im Geschäft des Brokerhauses Lang & Schwarz lagen die Papiere des Holz-Verarbeiters 2,7 Prozent unter ihrem Freitagsschluss von 9,34 Euro. Die Papiere kosten aktuell rund ein Drittel weniger als zum Jahreswechsel. (APA/dpa)