Foto: REUTERS/David Mdzinarishvili

Kodori-Schlucht im Nordosten Abchasiens: Die Region ist zwischen Abchasien und Georgien umkämpft.

Quelle: Defense Mapping Agency TPC F-4D 1992

Kodori-Schlucht im hellen Teil hervorgehoben.

Die Kodori-Schlucht liegt im Nordosten der autonomen Region Abchasien. Das Tal - rund 30 Kilometer von der abchasischen Hauptstadt Sokhumi entfernt - grenzt an Russland und Georgien. Namensgeber ist der Kodori-Fluss, der sich von der russischen Grenze quer durch Abchasien schlängelt, und ins Schwarze Meer mündet.

Der obere (oder nördliche) Teil der Schlucht ist der einzige Bereich der abtrünnigen Provinz Abchasien, der von Georgien kontrolliert wird. Im Jahr 2006 benannte die georgische Regierung die Region in "Oberabchasien" um. Seither sind die Bewohner des Tales in Georgien wahlberechtigt. Die Bevölkerung der Region ist mehrheitlich georgisch.

Krisengebiet

Seit 1993 überwacht die UN-Beobachtermission (UNOMG) gemeinsam mit Friedenstruppen der GUS-Staaten den brüchigen Waffenstillstand. Zu den Aufgaben der UNO gehörten eigentlich auch regelmäßige Patrouillen im oberen und unteren Teil des Kodori-Tales. Nach einer Geiselnahme von drei UN-Beobachtern und ihrem Dolmetscher im Jahr 2003 hat die UN ihre Patrouillen im gesamten Kodori-Tal eingestellt - im Mai des folgenden Jahres wurden sie aber im unteren (abchasischen) Teil des Tales wieder aufgenommen.

Am Dienstag brachten die abchasischen Truppen, nach eigenen Angaben, auch den oberen Teil des Kodori-Tales unter ihre Kontrolle.

Da die Schlucht der einzige Teil Abchasiens ist, der noch unter georgischer Kontrolle steht, gab es in der Region immer wieder Gefechte zwischen abchasischen Freischärlern und georgischen Truppen.  (mka, derStandard.at, 12.8.2008)