Lima - Aus Protest gegen die Umweltzerstörung in Peru haben Ureinwohner ein Kraftwerk und Gasförderanlagen blockiert und die Produktion zum Erliegen gebracht. In der nordöstlichen Stadt Bagua stürmten am Montag  Hunderte mit Lanzen und Pfeilen bewaffnete Demonstranten ein Wasserkraftwerk, wie ein Mitarbeiter der Betreibergesellschaft Electro Norte sagte. Es könne daher nur noch in begrenztem Umfang Strom geliefert werden. Peruanische Regenwaldschützer von der Ureinwohner-Organisation Aidesep erklärten, Angehörige der Awajun-Volksgruppe hätten den Protest organisiert.

Im Süden des Landes brachten Bewaffnete unterdessen die Arbeit an den Industrieanlagen des argentinischen Pluspetrol-Konzerns zum Erliegen, der in der Region Cusco das Gasfeld Camisea - eines der wichtigsten des Landes - erschließt. Pluspetrol erklärte, um die Mitarbeiter und die Anlagen zu schützen, habe die Arbeit vorläufig unterbrochen werden müssen.

Die Ureinwohner Perus werfen der Regierung in Lima vor, dem Bau von Industrieanlagen auf dem Gebiet der Ureinwohner zugestimmt zu haben, ohne diese vorher gefragt zu haben. Bereits am Wochenende hatte die Regierung zusätzliche Soldaten nach Bagua entsandt, um hier vor allem die Ölförderanlagen des staatlichen Petroperu-Konzerns zu schützen. (APA)