Berlin - Der Lohnkonflikt bei der Deutschen Lufthansa mit dem Bodenpersonal ist endgültig beigelegt. In einer Urabstimmung votierten 51 Prozent der Beschäftigten für die Annahme des Verhandlungsergebnisses, wie die Gewerkschaft ver.di am Mittwoch in Berlin mitteilte. Der Streit mit den Flugkapitänen der Konzerntochter Cityline schwelt indes weiter.
Der Tarifvertrag für rund 34.000 Beschäftigte sieht neben einer Einmalzahlung eine zweistufige Entgelterhöhung um insgesamt 7,4 Prozent vor. Die Erhöhung setzt sich aus 5,1 Prozent rückwirkend ab Juli und weiteren 2,3 Prozent ab Juli 2009 zusammen. Hinzu kommen Einmalzahlungen bis zu 2,4 Prozent eines Jahresentgeltes.
ver.di-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott zeigte sich erfreut über das Ergebnis. "Das zeigt, dass die Mehrheit der Beschäftigten das Ergebnis akzeptiert", sagte er. Angesichts des wirtschaftlichen Höhenflugs der Lufthansa und des Verzichts, den die Beschäftigten in schwierigen Zeiten geleistet hätten, seien die Erwartungen allerdings sehr hoch gewesen.
Abschluss am August
Die Arbeitnehmer-Vertreter hatten sich am 1. August nach fünftägigem Streik auf einen Abschluss geeinigt, mit dem die größte deutsche Fluggesellschaft ein Chaos auf den Flughäfen abwendete. Für die Annahme des Verhandlungsergebnisses hätte es gereicht, wenn mindestens 25 Prozent der ver.di-Mitglieder, die stimmberechtigt und stimmfähig, also weder krank noch im Urlaub sind, dafür votiert hätten. ver.di hatte ihre Mitglieder in den Bereichen Kabine, Technik, Catering, Cargo, Passage und Systems zu dieser Urabstimmung aufgerufen.
Für die Mitarbeiter in der Kabine gibt es laut ver.di einen Abschluss im gleichen Volumen mit kabinenspezifischer Ausgestaltung. Dieser stehe unter dem Vorbehalt entsprechender Vereinbarungen zwischen allen Tarifpartnern in der Kabine. Unabhängig davon erhielten alle Kabinenmitarbeiter jetzt schon die Einmalzahlung als ergebnisabhängige Komponente.
Der Lohnkonflikt mit der Pilotenvereinigung Cockpit für die Flugkapitäne der Lufthansa-Tochter Cityline schwelt weiter. Bei dem Ausstand waren vergangene Woche insgesamt 500 von 570 Cityline-Flügen ausgefallen. Betroffen waren etwa zehn Prozent aller Lufthansa-Passagiere. Weitere Streiks hatte die Pilotengewerkschaft nicht ausgeschlossen. (APA/AP)