London - Reaktorprobleme haben dem umworbenen Atomkraftwerksbetreiber British Energy einen Gewinneinbruch eingebrockt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging im ersten Geschäftsquartal um fast die Hälfte auf 129 Mio. Pfund (164 Mio. Euro) zurück. Grund seien anhaltende Produktionsausfälle bei mehreren Reaktoren, teilte der im Zentrum von Übernahmespekulationen stehende Konzern am Mittwoch mit. Das Unternehmen sei aber auf gutem Weg, die Probleme mit den Anlagen zu lösen. Zwei der betroffenen Kraftwerke sollten im dritten Quartal wieder voll ans Netz gehen.

Die Aktionäre des britischen Unternehmens hatten kürzlich ein zwölf Mrd. Pfund schweres Übernahmeangebot des französischen Energiekonzerns EdF abgelehnt. Dennoch würden weiter Gespräche geführt, erklärte British Energy. Konkreter äußerte sich das Unternehmen nicht. EdF hat seine Übernahmepläne bisher nicht offiziell aufgegeben. Und auch das Interesse des britischen Gaskonzerns Centrica soll Kreisen zufolge wieder aufgeflammt sein. Branchenkreisen zufolge war auch RWE interessiert und hatte vor einigen Monaten ein unverbindliches Angebot vorgelegt.

Die Regierung rettete British Energy 2002 vor der Pleite. Seitdem ist sie mit 35 Prozent am Konzern beteiligt und will ihren Anteil nun verkaufen. (APA/Reuters)