Wien - Während SPÖ und FPÖ ihre Listen für die anstehende Nationalratswahl bereits fixiert haben und die Grünen dies am Sonntag tun, ist es bei der ÖVP kommenden Montag soweit. Am 18. August wird der Landesparteivorstand die Reihung der Kandidaten diskutieren und beschließen.

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  • ÖVP

Schon jetzt steht bei der ÖVP fest, dass der Wiener Parteichef und Wissenschaftsminister Johannes Hahn auf Platz 1 der Landesliste stehen wird.Ebenfalls fixiert dürfte der zweite Listenplatz für Wirtschaftsstaatssekretärin Christine Marek sein. Eine sichere Fahrkarte könnten auch Bildungssprecherin Katharina Cortolezis-Schlager sowie Raiffeisengeneralsekretär Ferry Maier erhalten.

Gute Chancen dürfte ebenso der Generalsekretär des Sparkassenverbandes, Michael Ikrath, haben. Und auch der Wiener JVP-Vorsitzende, der 21-jährige Jus-Student Sebastian Kurz, solle auf der Landesliste "ziemlich vorn und prominent platziert" sein, heißt es aus der Volkspartei. Dem Vernehmen nach dürfte die Spitzenposition im sicheren Regionalwahlkreis Süd-West (Liesing, Penzing, Hietzing) wieder an Altbundeskanzler Wolfgang Schüssel gehen. Er hatte sich 2006 und 2002 zusätzlich auf Platz 1 der Landesliste befunden.

Als Wackelkandidaten gelten die einstige Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat, die sich 2006 noch auf Platz 2 der Landesliste gefunden hatte und Gesundheitssprecher Erwin Rasinger. Das Gleiche gilt für den ehemaligen Kunststaatssekretär Franz Morak, der damit im neuen Nationalrat nicht mehr vertreten sein dürfte. Eines stehe jedenfalls bereits jetzt fest: Prominente Quereinsteiger in die Politik sind bei der Listenerstellung nicht zu erwarten, versichert man in der ÖVP.

  • Grüne

Am kommenden Sonntag werden die Grünen in Wien ihre Landesliste für die Nationalratswahl erstellen. Sie tun dies im Rahmen einer Landesversammlung, dem größten Gremium der Wiener Grünen. Spannung scheint garantiert, da jeder Platz auf der Liste einzeln abgestimmt wird. Für die ersten beiden Plätze soll es aber jeweils nur einen Kandidaten geben, heißt es aus der Partei.

Wie schon 2006 wird die stellvertretende Bundessprecherin Eva Glawischnig die Liste anführen, gefolgt von Albert Steinhauser. Gedränge gibt es ab Platz drei, den unter anderem die Parlamentarierin Ulrike Lunacek sowie die Gemeinderätinnen Monika Vana und Alev Korun für sich beanspruchen.

Die Bewerber - auch für die weiteren Plätze - haben am Sonntag die Möglichkeit, ihre Positionen darzulegen und müssen sich einer Debatte stellen. Inwieweit dabei Dauerbrenner wie die Frage einer möglichen Regierungsbeteiligung zur Sprache kommen, wird sich weisen.

  • FPÖ

Die Wiener FPÖ hat am Mittwoch ihre Landesliste für die kommende Nationalratswahl präsentiert - und zumindest an der Spitze sieht diese der Bundesliste zum Verwechseln ähnlich. Angeführt werden die Kandidaten von Parteichef Heinz-Christian Strache, dem wie auf der Bundesliste auf Platz 2 Dagmar Belakowitsch-Jenewein folgt. Auf den Plätzen 3 bis 5 folgen Wissenschaftssprecher Martin Graf, Justizsprecher Peter Fichtenbauer und der FPÖ-Anwalt Johannes Hübner.

Auf Platz 6 findet sich der Zahnarzt Andreas Karlsböck, auf Platz 7 die einstige Kultursprecherin Heidemarie Unterreiner, gefolgt von Landesparteisekretär Hans-Jörg Jenewein, Gemeinderat Harald Stefan und dem FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky. Bei der vergangenen Nationalratswahl konnte die FPÖ in Wien vier Mandate erringen, von denen drei über die Landesliste erreicht wurden und eines aus dem Direktmandat im Wahlkreis Süd (Favoriten, Simmering, Meidling) stammte. Hier steht bei der kommenden Wahl ebenfalls Parteichef Heinz-Christian Strache an der Spitze.

  • SPÖ

Die SPÖ hat bereits vor einigen Wochen ihre Listen-Aufstellung bekannt gegeben. An erster Stelle steht Werner Faymann, dann kommt SP-Familiensprecherin Andrea Kuntzl auf Platz 2. Dahinter findet sich bereits der Spitzengewerkschafter Wolfgang Katzian. (APA)