Peking - Der Gesangsauftritt eines kleinen Mädchens bei der großen Auftaktveranstaltung der Olympischen Spiele sorgte für Aufregung, als bekannt wurde, dass die Sängerin Yang Peiyi bei der Eröffnungsfeier gegen ein hübscheres Double augetauscht wurde. Diese Auswechslung haben die Olympia-VeranstalterInnen nun verteidigt.

Der Auftritt des kleinen Mädchens im roten Kleid zählte zu den bewegenden Momenten der Eröffnungsfeier am vergangen Freitag. Die OrganisatorInnen haben zugegeben, dass das Double Lin Miaoke nur die Lippen bewegte und ausschließlich wegen ihres Aussehens zu dem großen Auftritt kam. Yang Peiyi durfte nicht auftreten, weil sie den VeranstalterInnen für einen Auftritt zu dicklich war und auch die Zähne gefielen nicht.

"Im Kontext der Eröffnungszeremoni"

"Man muss sicher gehen, dass die DarstellerInnen und der Song auf dem höchsten Level sind", sagte IOC-Geschäftsführer Gilbert Felli am Mittwoch vor JournalistInnen. Die Entscheidung sei von den Produzenten der Show getroffen worden und müsse "im Kontext der Eröffnungszeremonie und der Komplexität der 15.000 KünstlerInnen" betrachtet werden.

Auf die Frage, wie Yangs Eltern die Entscheidung der Siebenjährigen beibringen sollten, antwortete Felli: "So ist das nun einmal - im Sport und im Leben."

Auch der Vizepräsident des Pekinger Organisations-Komitees (BOCOG), Wang Wei, zeigte sich von der Kritik am Vorgehen der VeranstalterInnen unbeeindruckt. "Ich sehe nichts Falsches dran", sagte der Chinese. Yang sei durch die neunjährige Lin Miaoke ersetzt worden, um "zum Nutzen der gesamten Aufführung, der ganzen Eröffnungszeremonie den größtmöglichen theatralischen Effekt" zu erzielen. Für die kleine Yang dürfte das schwer zu verstehen sein: Ihr Double Lin wurde durch ihren Auftritt bei der Olympia-Eröffnung in ganz China zu einem kleinen Star. (APA/red)