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Ein geplanter US-Immobilien-Fonds hat den Fondsanbieter HCI 25 Mio. Euro gekostet. Der US-Immo-Markt ist noch immer in der Krise.

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Wien - Die negative Entwicklung der Börsen hat im Juli einmal mehr Spuren in der Performance österreichischer Fonds hinterlassen. Von den insgesamt 1096 Fonds mit einer Historie von zumindest einem Jahr weisen in der Statistik der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) 829 eine negative Einjahresperformance aus - 267 eine positive.

Im arithmetischen Mittel - ohne Berücksichtigung von Fondsvolumina oder Kategorien - weisen die Fonds von Ende Juli 2007 bis Ende Juli 2008 eine durchschnittliche Performance von minus 9,91 Prozent aus. Im Juni lag das Minus bei 10,01 Prozent.

Die mit Abstand höchste Einjahres-Performance von 26,11 Prozent weist die VÖIG-Statistik im Juli für den Rohstofffonds "Strategic Commodity Fund" der Carl Spängler KAG aus. Auf den weiteren Spitzenplätzen finden sich im Juli mehrere Anleihenfonds und geldmarktnahe Fonds. Platz zwei belegt wie schon im Vormonat der "Espa Bond Danubia (USD)" der Erste Group-Fondstochter Sparinvest mit einem Plus von 24,30 Prozent. Auf Platz drei folgt der "Espa Bond Emerging-Markets (USD)" mit einem Plus von 19,53 Prozent.

Die Finanzkrise bringt nun auch große Fondsanbieter, wie die Hamburger HCI, unter Druck. Im ersten Halbjahr ist HCI wegen Abschreibungen von rund 25 Mio. Euro auf einen geplanten US-Immobilienfonds in die Verlustzone gerutscht. Vor Steuern entstand ein Fehlbetrag von 18,8 Mio. Euro nach einem Gewinn von 24,4 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Nettofehlbetrag belief sich auf 18,5 Mio. nach einem Überschuss von 19 Mio. Euro. Das Unternehmen hatte die Anleger bereits gewarnt, dass das ursprünglich geplante Ergebnisziel von 33 Mio. Euro nicht mehr erreichbar ist.

AWD kämpft um MLP

Frischer Wind kommt in den Plan von dem Finanzdienstleister AWD, der seinen Rivalen MLP übernehmen will - notfalls auch gegen dessen Willen. "Intensive Gespräche" von AWD-Chef Carsten Maschmeyer mit MLP-Gründer und -Großaktionär Manfred Lautenschläger sowie MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg hätten bisher offenbar nicht zu einem Durchbruch geführt.

Lautenschläger hatte in den vergangenen Monaten wiederholt einen Verkauf des von seiner Familie gehaltenen 29-prozentigen Anteils ausgeschlossen. Die Übernahmegerüchte haben die MLP-Aktien zuletzt zeitweise um fast acht Prozent auf ein Ein-Jahres-Hoch von 13,05 Euro getrieben. (bpf, DER STANDARD, Printausgabe, 14.7.2008)