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Wissenschaftsminister Johannes Hahn hat die Vorteile der EU-Mitgliedschaft für die österreichische Forschung unterstrichen.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien - Das Wissenschaftsministerium hat eine Inseratskampagne gestartet, um auf die positiven Effekte der EU-Mitgliedschaft hinzuweisen. Zudem wurde am Dienstag im Ministerrat eine Kennzeichnungspflicht für Vorhaben, etwa Forschungsprojekte, beschlossen, die mit EU-Geldern gefördert werden. "Österreich profitiert im Forschungsbereich von der Mitgliedschaft, jeder der die europäische Integration infrage stellt, schadet dem Forschungs- und Innovationsstandort", sagte Wissenschaftsminister Johannes Hahn am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.

Eine kleine Volkswirtschaft wie Österreich hätte "nicht den Funken einer Chance, alleine zu bestehen", sagte Hahn. Nachgefragt, wer denn die EU-Mitgliedschaft und damit die Mitwirkung Österreichs an der EU-Forschung infrage stelle, betonte der Minister: "Wehret den Anfängen." Man müsse die Neigung in Österreich zum Rosinenpicken aufgeben.

Internationale Vernetzung

Die EU-Mitgliedschaft ermögliche die Mitwirkung österreichischer Forscher an der international vernetzten Forschung. Der Minister verwies zudem auf die Professoren-Berufungen der vergangenen drei Jahre. 65 Prozent davon seien Personen, die bis dahin nicht in Österreich gewesen seien. "Nicht einer davon wäre nach Österreich gekommen, wenn wir hier isolationistisch unterwegs wären."

EU-Rahmenprogramme

Hahn verwies zudem auf die erfolgreiche Beteiligung Österreichs an den EU-Rahmenprogrammen für Forschung. So sei Österreich im 6. Rahmenprogramm (2002-2006) Nettoempfänger und habe mit 425 Mio. Euro EU-Fördermittel für die heimischen Forscher um 17 Prozent mehr zurückgeholt als eingezahlt wurde. Insgesamt seien damit mehr als 1.300 Projekte gefördert worden.

Im 7. Rahmenprogramm, in dem zwischen 2007 und 2013 insgesamt mehr als 52 Mrd. Euro zur Verfügung stehen, müsse man aufgrund des Konkurrenzdrucks der neuen Mitgliedsländer die "Erwartungshaltung zurückschrauben". Dennoch sei Österreich mit 2,6 Prozent aller bisher genehmigter Projekte unter den Top Ten der EU-27.

Neue Kennzeichnung

Alle mit EU-Geldern geförderten Forschungsprojekte müssen künftig in allen Unterlagen mit einem Logo auf die Förderquelle hinweisen. "Wo Europa drinnen ist, muss Europa draufstehen", verweist Hahn auf das neue Logo, eine EU-Flagge mit dem Hinweis "Hier wird mit Mitteln der EU geforscht". Dieses Logo sei auch als "Qualitätsauszeichnung" zu verstehen. Bei aller berechtigter Kritik an der bürokratischen Fördermittelvergabe, könne man als Fördernehmer stolz sein, sich durchgesetzt zu haben. (APA)