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Ein paar Gläschen Alkohol und schon erscheinen andere Menschen attraktiver ...

Foto: AP/Jane Mingay

London - Das sprichwörtliche Schöntrinken gibt es nach Erkenntnissen britischer Wissenschafter tatsächlich - und zwar nicht nur in Bezug auf die Attraktivität des jeweils anderen Geschlechts. Unter Alkoholeinfluss fanden heterosexuelle Männer bei einer Versuchsreihe der Universität von Bristol sowohl Frauen als auch Vertreter des eigenen Geschlechts hübscher als Männer, die keinen Alkohol getrunken hatten. Auch in den Augen von Frauen, die Alkohol zu sich genommen hatten, wurden Männer wie auch Frauen attraktiver.

Wie das Magazin "New Scientist" (Nr. 2669, S.12) berichtet, stehen diese Ergebnisse in einem gewissen Widerspruch zu Erkenntnissen eines 2003 von Forschern der Universität Glasgow unternommenen Schöntrink-Experiments. Das Glasgower Team war zu dem Schluss gelangt, dass eine mit steigendem Alkoholpegel positiver werdende Wahrnehmung anderer Menschen sich allein auf das jeweils andere Geschlecht bezieht.

Begründung für den Unterschied: Neutrale Umgebung

Als Ursache der Ergebnisse in Bristol vermutet Teamleiter Marcus Munafo, dass die dortige Versuchsreihe mit 84 Probanden ein kontrolliertes Experiment war, während die in Glasgow in Bars und Cafes stattfand. Sie sei damit eher "konzentriert gewesen auf potenzielle sexuelle Partner in einer Umgebung, die für sexuelle Begegnungen förderlich ist". Anders als das Glasgower Experiment, fand jenes in Bristol in völlig neutraler Umgebung statt.

Dabei wurden männlichen und weiblichen Studenten nach dem Genuss eines Getränks mit Alkohol, vom Gehalt rund einem viertel Liter Wein entsprechend, oder eines gleich schmeckenden Safts Fotos von Männern und Frauen zur Bewertung vorgelegt. Die Probanden mit Alkoholkonsum bewerteten Menschen beider Geschlechter als attraktiver als diejenigen Probanden, die Saft getrunken hatten. Die Forscher in Bristol wollen nun einen weiteren Schöntrink-Test ansetzen - diesmal mit Videos, auf denen Menschen in Bars beim Flirten zu sehen sind. Der Originalartikel ist im Journal "Alcohol and Alcoholism" erschienen. (APA/dpa/red)