Graz - Der steirische Anlagenbauer CMB Maschinenbau & Handels GmbH befindet sich im Ausgleich. Dies teilten Alpenländische Kreditorenverband (AKV) der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) am Mittwoch mit. Die Überschuldung beläuft sich auf über 14 Mio. Euro, die Passiva betragen rund 44,4 Mio., die Aktiva auf rund 30 Mio. Euro. Betroffen sind 21 Dienstnehmer und etwa 270 Gläubiger. Zuvor waren außergerichtlicher Vergleichsversuche mit den Gläubigern gescheitert. Zum Ausgleichsverwalter wurde vom Handelsgericht der Grazer Rechtsanwalt Candidus Cortolezis bestellt.

Die Insolvenzursachen seien laut Kreditschützern im Zusammenhang mit dem Auftrag der Errichtung einer Biodieselanlage in Spanien aus dem Jahre 2006 zu sehen, in dessen Zuge es mit dem Auftraggeber zu unterschiedlichen Auffassungen kam. Der Auftraggeber habe die Unterschrift des so genannten Provisional Acceptance Certificate verweigert, welches CMB zum Abruf eines Akkreditivs in der Höhe von rund 27,6 Mio. Euro berechtigt hätte.

Dies und der Umstand, dass seit Dezember 2007 sämtliche wirtschaftliche und technischen Ressourcen für den spanischen Auftrag eingesetzt wurden, entstanden Verzögerungen bei anderen Projekten, die wiederum zu Mehrkosten führten. Die zuletzt einsetzenden weltweiten Diskussionen über die Umweltverträglichkeit von Biodieselprodukten hätten zudem im Zusammenspiel mit der Verteuerung des Rohstoffes für einen starken Einbruch der Gewinnspanne gesorgt. Das Akkreditiv werde erst Mitte Oktober abrufbar sein können.

Wertberichtigungen

Ob hinsichtlich der Außenstände Wertberichtigungen vorzunehmen sein werden, bleibe laut KSV abzuwarten. Im Ausgleichsantrag werde ausgeführt, dass an kurzfristig zur Verfügung stehenden Mitteln in der Höhe von rund 28,8 Mio. Euro Absonderungsrechte in der Höhe von rund 12,3 Mio. bestünden, so dass der Gläubigerschaft nunmehr eine Quote von 40 Prozent angeboten werde. Man sei aber bestrebt, infolge der bestehenden Ertragspotenziale der Gläubigerschaft eine Quotenverbesserung anzubieten.

Das Unternehmen war im Jahre 1992 gegründet worden und errichtet Biodieselanlagen im In- und Ausland. Die größte Anlage wurde in Spanien errichtet. Weitere Aufträge stammen aus Deutschland und den Niederlanden. Gesellschafter sind Johann und Natalie Christof von der Christof Gruppe, Geschäftsführer ist Helmut Winterleitner. Unternehmensgegenstand ist Maschinenbau und Groß- und Einzelhandel mit den Schwerpunkten Abfalltechnik, Biodieselanlagen, Entsorgungstechnik und Umwelttechnik. Die Zahl der Dienstnehmer wurde im Vorfeld der Insolvenz von 67 auf 21 reduziert. (APA)