Wien - Die tipp3-Bundesliga macht Pause, dafür rollt am Wochenende der Fußball erstmals seit dem Endspiel am 1. Mai 2007 (Austria Wien - SV Mattersburg 2:1) wieder mit allen 22 Proficlubs im ÖFB-Cup. An Donnerstag (5), Freitag (12), Samstag (8) und Sonntag (5) stehen in der ersten Runde insgesamt 30 Partien im Kampf um die Stiegl-Trophäe auf dem Programm, wobei so manches Duell zwischen David und Goliath, zwischen Armen und Reichen einen besonderen Reiz zu bieten hat.

Sicher ist, dass sich die Kleinen da und dort über viele Besucher und trotz der bis zum Semifinale geltenden Einnahmenteilung über ein zusätzliches Körberlgeld freuen dürfen, denn sie haben bis zum Viertelfinale stets Heimrecht.

Rapid am Freitag in Klagenfurt

Meister Rapid, der die Trophäe 14-mal (zuletzt 1995) gewann, muss am Freitag zum finanzmaroden Erstliga-Absteiger FC Kärnten nach Klagenfurt-Fischl. "Die Gelegenheit, einmal vor einer größeren Kulisse ihr Können zu zeigen, wird meine Truppe zusätzlich motivieren", ist FCK-Trainer Nenad Bjelica vor dem "Spiel des Jahres" des Regionalligisten überzeugt. Der Kroate erwartet Rapid mit allen Stars.

Brisanz verspricht das Salzburger Derby zwischen SV Seekirchen und SV Grödig ebenfalls am Freitag. Heimo Pfeifenberger, der Trainer der in die Erste Liga aufgestiegenen Gäste, kehrt zu seinem Ex-Verein zurück. "Wir werden in Bestbesetzung antreten und die Seekirchener auf keinen Fall unterschützen, denn sonst kommt es zu einem bösen Erwachen, vor allem in einem Lokalschlager", warnte der Ex-Stürmer eindringlich vor seinen Ex-Kollegen.

Ein Wiedersehen mit dem früheren Arbeitgeber gibt es auch für Edi Glieder in der Dress des nach oben drängenden OÖ-Landesligisten FC Pasching am Sonntagabend zum Ausklang der ersten Runde im Waldstadion gegen Red Bull Salzburg, der vielleicht noch die Strapazen des UEFA-Cup-Einsatzes von Litauen spüren wird. Der Stürmer, der mit 39 Jahren noch immer aktiv ist, meinte frech: "Wir sind krasse Außenseiter, aber im Cup ist alles möglich. Wer den Cup gewinnen will, der muss auch die Bullen besiegen."

Austria am Sonntag in Bad Aussee

Die Wiener Austria, mit 26 Cup-Erfolgen Rekordsieger, tritt am Sonntag in Bad Aussee gegen den dortigen Erstliga-Absteiger SV an und gilt natürlich nicht nur wegen der Absage des UEFA-Cup-Auswärtsspiels gegen WIT Tiflis als klarer Favorit. Da der Cup vorige Saison aus Termingründen wegen der Vorbereitungen des ÖFB-Teams auf die EM ausgesetzt worden ist, treten die Veilchen erstmals als Titelverteidiger an.

Dafür verpflichteten sich alle 22 Vereine der Bundes- und Ersten Liga im Gegenzug, ab 2007/08 drei Saisonen bereits in Runde eins in den Cup einzusteigen. Ob es für die Europacup-Starter eine Ausnahme geben und erst ab den Achtelfinale der Einstieg erfolgt, ist noch nicht entschieden. Sicher ist hingegen, dass der SV Horn, der heuer den Amateur-Cup gewonnen hat, erst im Achtelfinale Ende August ins Geschehen eingreift und die Einnahmen aus einem "Supercup-Spiel" gegen Meister Rapid kassieren wird. Ein Termin für das Duell Cupsieger - Meister im Herbst ist aber noch nicht fixiert.

Neu ist auch, dass die Spiele der ersten und zweiten Cup-Runde komplett an einem Wochenende ausgetragen werden. Die Paarungen der 30 Aufsteiger der ersten Cup-Runde werden am 19. August (11.30 Uhr/Stiegl's Amublanz in Wien) ausgelost, der zweite Durchgang wird vom 12. bis 14. September ausgespielt. Zu den 15 Aufsteigern gesellt sich dann im Achtelfinale (3. Runde) der SV Horn. (APA)