Klagenfurt - Die beiden vom neuen Vorstand der Kärntner Landesspitäler Dieter Mandl abberufenen Direktoren des Landeskrankenhauses Klagenfurt Herwig Wetzlinger und Thomas Koperna fordern die Offenlegung eines sie angeblich belastenden Gutachtens. Anderenfalls wollen sie Klagen wegen Verleumdung, Rufschädigung, übler Nachrede und Herbeireden eines Verdachts gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden der Kärntner Landesspitäler, Martin Strutz (BZÖ) einbringen.

Dieser hatte den beiden öffentlich Bilanzfälschung und Bilanzmanipulation unterstellt. Koperna und Wetzlinger weisen darauf hin, dass ihre Bilanzen von externen Wirtschaftsprüfern bestätigt wurden.
Allerdings dürfte es einen Buchungsfehler im Zusammenhang mit der Glanverlegung für den Neubau des LKH Klagenfurt gegeben haben. Dieser soll aber der jetzigen interimistischen Verwaltungsdirektorin Renate Haider unterlaufen sein, die die Bilanzen 2005/06 koordiniert hatte. Schaden sei dadurch aber keiner erwachsen, weil der Fehler schon 2007 entdeckt und bereinigt worden sei.


Renate Haider gilt als Vertrauensperson des ebenfalls BZÖ-nahen Vorstands Mandl und wurde von diesem in ihre jetzige Position gehievt. Derzeit untersucht der Landesrechnungshof die Finanzgebarung. SPÖ und ÖVP halten weiter an der Abberufung Mandls fest. Das dürfte aber erst Anfang September möglich sein. (Elisabeth Steiner/ DER STANDARD Printausgabe 14.8.2008)