Wien - Der börsennotierte Internet-Sportwetten- und Glücksspiel-Anbieters bwin will von der neuen Bundesregierung eine österreichische Glücksspiel-Lizenz, wie Unternehmensvorstand Manfred Bodner in einem Interview mit der Tageszeitung "Kurier" (Donnerstag) fordert. Bwin würde gerne Projekte in Österreich ansiedeln, "aber es gibt keine Lizenzen. Wir mussten somit nach Gibraltar ausweichen." Allerdings zahle bwin hier in Österreich alle Unternehmenssteuern und die Lohnsteuer für 200 Wiener Mitarbeiter, so Bodner.

Bezüglich möglicher Akquisitionen spreche bwin "jederzeit mit allen", man habe aber derzeit "nichts in der Pipeline", so Bodner weiter. Bei Zukäufen könne man "nicht alles mit Cash aus der Portokassa" zahlen. "Dazu braucht man die Kapitalmärkte, die in ihrer Situation jetzt aber eine Kapitalerhöhung nicht zulassen. Das Fenster dafür wird sich aber 2009 wieder auftun." Der Konsolidierungsprozess in der Branche werde jedenfalls weiter fortschreiten.

Zur Rechtslage für Wett-Anbieter warte bwin "auf ein klärendes Urteil der EU", so Vorstandsdirektor Norbert Teufelberger: "Denn es kennt sich keiner mehr aus. Einmal wird für, dann wieder gegen uns entschieden. Wir brauchen einen eindeutigen Rechtsrahmen mit einer klaren Besteuerung und keine Monopolisierung." (APA)