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Nicht die Schwammerlsucher seien das Problem, sondern die "Übernutzung der Wälder" durch Mountainbiker oder Motocrossfahrer

Foto: APA/ Patrick Pleul

Salzburg - Die von fünf Waldbesitzern auf der Kärntner Seite der Koralpe eingehobene Jahresmaut von 45 Euro für das Pilzesuchen bereitet den Touristikern Kopfzerbrechen: Deutsche Medien lästern bereits über das "Pickerl für Schwammerl". Eine vom Naturschutzreferenten der Kärntner Landesregierung Uwe Scheuch (BZÖ) am Mittwoch eigens einberufene Schwammerlkonferenz sollte helfen, das imageschädigende Thema vom Tisch zu bringen.

Herausgekommen ist vorerst einmal eine Absichtserklärung: Die Landesregierung werde Vorschläge für ein eigenes Lenkungssystem - inklusive einer Ausweisung eigener Ruhezonen - ausarbeiten, hieß es aus dem Büro von Scheuch auf Anfrage des Standard.

Denn eigentlich sei die Aktion der Grundeigentümer "ein Hilferuf": Nicht die Schwammerlsucher seien das Problem, sondern die "Übernutzung der Wälder" durch Mountainbiker oder Motocrossfahrer. Kämen jetzt Lenkungsmaßnahmen, würde auch die Pilzlizenz hinfällig werden, hofft man im Büro von Scheuch.
Rechtlich sieht man keine Möglichkeit, die Gebühr zu kippen. In Österreich sei zwar das generelle Betretungsrecht der Wälder verankert, die Nutzung von Waldfrüchten wie Pilzen oder Beeren bliebe aber zivilrechtlich den Eigentümern vorbehalten.

Lungau: 14 Tage kosten 15 Euro


Das weiß die Schwarzenberg'sche Forstverwaltung im Salzburger Lungau wohl auch: Hier wird bereits seit 15 Jahren Schwammerlmaut kassiert: 14 Tage kosten 15 Euro. (Thomas Neuhold/ DER STANDARD Printausgabe 14.8.2008)