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Die abchasische Küstenstadt Gulripshi liegt zwanzig Kilometer südlich von Sokhumi am Schwarzen Meer. Diese Landkarte wurde der russischen Armee zufolge in einem georgischen Militärfahrzeug gefunden.

Foto: AP/Misha Japaridze

Berlin - Der russische Botschafter in Deutschland, Wladimir Kotenew, sprach am Mittwoch von einem  dem "hinterlistigen Überfall" georgischer Truppen auf Südossetien. Die russische Regierung lehnt es nach seinen Worten ab, mit dem georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili zu verhandeln, den man für nicht vertrauenswürdig halte. "Der Mann ist größenwahnsinnig und ein absolut begnadeter Selbstdarsteller und Schauspieler", sagte Kotenew.

Nach seinen Angaben hat Georgien auch geplant, in die zweite abtrünnige Provinz Abchasien einzurücken. Russische Aufklärer haben nach seinen Worten in Abchasien ein georgisches Militärfahrzeug aufgehalten, in dem sich ein entsprechender Plan samt Karte befunden habe. "In diesem Plan ging es darum, dass eine Operation wie Zchinwali II gestartet werden sollte, mit noch verheerenderen Folgen."

Zur Zukunft Südossetiens und Abchasiens sagte Kotenew, bisher habe Russland stets anerkannt, dass beide Regionen georgisches Staatsgebiet seien. Doch nach den furchtbaren Ereignissen der letzten Tage stelle sich nun die Frage nach dem künftigen Status. "Wahrscheinlich werden die Völker in Südossetien und Abchasien entscheiden müssen, wo sie stehen. Sie haben kein Vertrauen zu ihrem georgischen Nachbarn", sagte er. Zu Vorschlägen, Beobachter oder eine Schutztruppe der EU in das Gebiet zu entsenden sagte er: "Wir sind gern bereit über weitere Modalitäten zu reden, aber ich kann ihnen nicht sagen, ob dies Beobachter oder Militärtruppen vor Ort umfassen könnte. Das müssen die Experten entscheiden."

Kotenew beklagte, georgische Truppen hätten vergangene Woche hinterlistig Südossetien überfallen, zivile Ziele bombardiert und Kirchen gesprengt. Hunderte Panzer seien eingedrungen, und georgische Militärs hätten friedlichen Bewohnern die Kehlen durchgeschnitten. Teilweise seien Menschen in Baracken zusammengetrieben und bei lebendigen Leib verbrannt worden. (APA/AP)