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Prinz Charles legt sich mit der Regierung an, die bereits im Jahr 2000 grünes Licht für die Gentechnik-Forschung gegeben hat

Foto: AP/ Fiona Hanson

London - Der britische Thronfolger Prinz Charles hat in ungewöhnlich eindringlicher Form vor gentechnisch veränderter Nahrung gewarnt. Multinationale Konzerne, die derartige Agrarprodukte entwickelten, betrieben "ein gigantisches Experiment mit der Natur und der ganzen Menschheit, das völlig schiefgegangen ist", sagte der 59-Jährige in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview im Daily Telegraph.

Die Abhängigkeit von solchen "gigantischen Gesellschaften" werde in einem"absoluten Desaster" enden, warnte Prinz Charles: "Das wäre die totale Zerstörung von allem."

Britische Medien äußerten Verwunderung über die Schärfe der Äußerungen. "Selbst für einen Prinzen, der sich seit langem für die ökologische Landwirtschaft engagiert und die Gentechnik kritisiert, sind dies fast zu extreme Äußerungen", kommentierte der Sender BBC. Charles lege sich dadurch mit der Regierung an, die bereits im Jahr 2000 grünes Licht für die Gentechnik-Forschung gegeben habe. Das Ministerium für Umwelt, Nahrung und ländliche Angelegenheiten reagierte zurückhaltend. "Wir haben stets gesagt, dass die Debatte über die künftige Rolle gentechnisch modifizierter Pflanzen wichtig ist, und wir begrüßen alle Meinungsäußerungen in dieser Debatte", sagte eine Sprecherin. "Die Sicherheit wird bei diesem Thema stets die höchste Priorität haben." (APA)