Peking - Die Fabrikschließungen im Zuge der Olympischen Spiele und eine schwächere Nachfrage aus dem Ausland haben das Wachstum der chinesischen Industrieproduktion auf ein 19-Monatstief gedrückt. Auch die gestiegenen Rohstoffkosten und die Nachwirkungen des schweren Erdbebens im Mai hätten im Juli zu einem überraschend deutlichen Rückgang des Wachstums auf 14,7 Prozent von 16 Prozent im Vormonat beigetragen, teilte die staatliche Statistikbehörde in Peking am Donnerstag mit. Analysten hatten nur mit einer leichten Abschwächung auf 15,9 Prozent gerechnet.
"Die Zahl wird die Sorge am Markt über eine konjunkturelle Abschwächung verstärken", sagte Lu Zhengwei, Chefvolkswirt der Industrial Bank in Shanghai. "Aber die Situation wird sich nach den Olympischen Spielen etwas bessern, weil dann die Aufträge für das Weihnachtsgeschäft aus den westlichen Ländern eingehen." Trotz des Rückgangs im Juli stieg die Industrieproduktion in den ersten sieben Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,1 Prozent. Das chinesische Wirtschaftswachstum (BIP) kühlte sich im ersten Halbjahr auf 10,4 Prozent von 11,9 Prozent im Gesamtjahr 2007 ab.
Um die Luftqualität zu den Olympischen Sommerspielen im smogbelasteten Peking zu verbessern, hatte die Regierung unter anderem die zeitweilige Schließung mehrerer hundert Fabriken und Kraftwerke in der Hauptstadt und Umgebung angeordnet. (APA/Reuters)