München - Nach einer Delle im ersten Halbjahr steht Deutschlands größter Autovermieter Sixt 2008 vor einem Gewinnrückgang. Wegen der schwächer werdenden Konjunktur in Europa, höherer Kosten und der nicht gelungenen Preiserhöhungen sei kein erneuter Rekordgewinn zu erwarten, sagte Konzernchef Erich Sixt am Donnerstag. Das Ergebnis vor Steuern werde nur zwischen 115 und 125 Mio. Euro liegen. Bisher hatte Sixt angepeilt, den Vorjahresgewinn von 137,7 Mio. Euro zu übertreffen. An der Umsatzprognose hält Sixt fest: Die operativen Erlöse sollen über den 1,38 Mrd. Euro von 2007 liegen.
Weil der Wettbewerb in der Autovermietung intensiv bleibe, ließen sich höhere Preise kurzfristig nicht durchsetzen, hieß es. Sixt hatte die seit 2007 geplante Preiserhöhung mehrfach verschoben. Noch im Frühjahr hatte sich Erich Sixt optimistisch geäußert, die Preise um zwei bis drei Prozent anheben zu können. Im Leasinggeschäft könnten die gestiegenen Finanzierungskosten erst mit Zeitverzug an die Kunden weitergegeben werden. Auch habe sich der deutsche Gebrauchtwagenmarkt nochmals verschlechtert.
Im ersten Halbjahr sackte das Ergebnis vor Steuern um 6,9 Prozent auf 65,8 Mio. Euro ab. Zur Finanzierung der Flotte seien höhere Zinskosten nötig gewesen, zudem seien Zinssicherungsinstrumente schlechter bewertet worden. Unter dem Strich stieg der Gewinn aber um 1,9 Prozent auf 44,9 Mio. Euro. Der operative Umsatz kletterte um 13,6 Prozent auf 737,3 Mio. Euro. Beide Geschäftsfelder, Autovermietung und Leasing, erzielten Zuwächse. Einschließlich der Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Leasingautos stieg der Umsatz um 14,7 Prozent auf 854,6 Mio. Euro. (APA/Reuters)