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Ümit Korkmaz heilt in Frankfurt seine Verletzung aus, zum Bundesliga Auftakt ist er als Daumendrücker im Einsatz.

Foto: APA/Jaeger

Frankfurt/Main - Ümit Korkmaz ist einer der österreichischen Legionäre in der deutschen Fußball-Bundesliga, die zum Auftakt am Wochenende sicher nicht zum Einsatz kommen werden. Trotzdem fiebert der Neue von der Frankfurter Eintracht dem sonntägigen Heimspiel gegen Hertha BSC entgegen, als stünde er vor seinem Liga-Debüt im Dress der Hessen. "Ein Dreier zum Start wäre wichtig, ich werde auf der Tribüne fest die Daumen drücken", sagte der noch verletzte Flügelflitzer.

Comeback rückt näher

Überehrgeiz und Pech verzögern den Einstand des ÖFB-Teamspielers. Obwohl er nach dem EM-Turnier noch eine Woche Urlaub gehabt hätte, war der Wiener vorzeitig ins Tiroler Trainingscamp in Zell am Ziller eingerückt und zog sich in der ersten Übungseinheit einen Bruch des fünften rechten Mittelfußknochens zu. Mittlerweile befindet sich Korkmaz schon auf dem Weg der Besserung. Am vergangenen Donnerstag tauschte er den Gipsverband mit einem Spezialschuh. In zehn Tagen bis zwei Wochen will er mit dem Laufen beginnen.

"Das hängt letztlich von den Röntgenbildern ab. Bisher verlief die Heilung aber gut, es ist nichts verschoben worden", strahlt der 22-Jährige Zuversicht aus. Es werde nichts überstürzt, sondern der kürzeste und sicherste Weg zurück gewählt. Auf ein Datum für sein Comeback will er sich nicht festlegen. Derzeit ist sein Alltag von Krafttrainings, Therapien und Behandlungen geprägt und in den kommenden Wochen, wenn er wieder leichter gehen kann, wird sich Hotel-Gast Korkmaz um eine Wohnung umsehen.

Fan-Anstrum zum Bundesliga-Auftakt

Das Flair des hessischen Traditionsvereins hat er am vergangenen Sonntag genossen. Über 15.000 Zuschauern waren da zum "Tag der offenen Tür" gekommen. "Es ist ähnlich gewesen, wie es in Hütteldorf war, ich bin voll beeindruckt", erzählte "Korki", der viele Fans mit seinem Trikot und der Nummer elf entdeckt hatte. Wie groß das Interesse in der Main-Metropole ist, zeigt auch der Kartenvorverkauf. Für die ersten drei Heimspiele gegen Hertha, Karlsruher SC und Arminia Bielefeld wurden schon über 100.000 Tickets abgesetzt.

Und am Dienstagabend zum Testspiel gegen Spaniens Meister Real Madrid mit Rafael van der Vaart (1:1/Tore: Bellaid/7,. bzw. Robinho/71.) waren 50.800 Zuschauer in die ausverkaufte Commerzbank Arena gekommen. "Da hat die junge Mannschaft viel Selbstvertrauen getankt", meinte Tribünengast Korkmaz, der von einer tollen Eintracht-Truppe spricht, die richtig Gas gebe. "In der Liga wollen wir versuchen, die in der vorigen Saison erreichten 46 Punkte zu übertreffen und vielleicht einen Europacup-Startplatz zu erreichen."

Brückner: "tolle Entscheidung"

Das Wichtigste für die Hessen, die die Saison 2007/08 auf dem neunten Tabellenplatz abschlossen und damit das internationale Geschäft um vier Ränge verfehlten, und ihn selbst sei es jedoch, guten Fußball zu spielen. "Ich kenne unseren neuen Teamchef Karel Brückner zwar nur aus dem Fernsehen, will mich ihm aber aufdrängen und ihn kennen lernen", sagte der fünffache Teamspieler über den Tschechen, den er für die Hickersberger-Nachfolge als "tolle Entscheidung" wertete.

Stichwort Trainer. Mit seinem neuen Club-Chef Friedhelm Funkel kommt Korkmaz sehr gut aus und er hat sich - obwohl nicht im Training - als Kiebitz schon einen Eindruck über den 54-Jährigen verschafft. "Er ähnelt in seiner Arbeit Rapid-Coach Peter Pacult. Auch er ist ein harter Trainer, der besonders auf Disziplin achtet", erzählte der Ex-Rapidler über Funkel, der seit Sommer 2004 das Eintracht-Zepter schwingt und nach dem Abgang von Markus Weissenberger wieder einen "Ösi" unter seinen Fittichen hat. (APA)