Märchenerzählen fördert Rhetorik, Fantasie und Wortwitz: Wenzel.

Foto: Karin Haider

"Es waren einmal Männer, Frauen und Kinder, die wollten Geschichten lauschen und Bedeutungen von Dingen und Erlebnissen entdecken." So beginnt die Homepage der Märchenakademie, die soeben von der Philosophin und "freischaffenden Märchenerzählerin" Margarete Wenzel gegründet wurde. Aufgabe der Akademie, erklärt Wenzel, sei es, "Volksmärchen auf ihre Alltagsverbundenheit und ihren philosophischen Wert hin" zu erforschen.

In verschiedenen Seminaren können Teilnehmer Märchen erzählen, philosophieren - oder einfach zuhören. Wobei eines wichtig sei: "Märchen müssen erzählt und nicht vorgelesen werden." Denn Erzählen sei eine Fertigkeit, die in vielen Bereichen nützlich sei. Unter anderem fördere es Ausdrucksstärke und Fantasie. "Durch Volksmärchen lernt man es besonders gut", sagt die Philosophin. "Außerdem verbinden sie das Jetzt und Hier mit der Vergangenheit, verknüpfen Orte - und vermitteln mehr Allgemeinbildung, als man auf den ersten Blick glaubt." (skh/Der Standard/Printausgabe/14/08/2008)