Moskau - Die russische Justiz hat Ermittlungen wegen des Verdachts auf Völkermord durch georgische Truppen in Südossetien eingeleitet. Das Untersuchungskomitee der Staatsanwaltschaft in Moskau gehe Hinweisen nach, nach denen "Handlungen der bewaffneten georgischen Kräfte darauf abzielten, Bürger der Russischen Föderation mit ossetischer Nationalität auszulöschen", sagte Generalstaatsanwalt Igor Komissarow am Donnerstag der Nachrichtenagentur RIA Novosti. Um die Fakten festzuhalten, seien rund hundert Ermittler nach Südossetien entsandt worden.

Nach Angaben von Komissarow erwägt Russland, einen internationalen Gerichtshof ins Leben zu rufen. Dort solle den georgischen Verantwortlichen, die im Verdacht des Völkermordes stehen, der Prozess gemacht werden, sagte er. Südossetien gehört trotz seiner Abspaltung völkerrechtlich weiter zu Georgien, wird wirtschaftlich jedoch von Russland unterstützt. Die meisten Bewohner der Region haben russische Pässe. (APA/AFP)